Mit dem Comeback Trumps braucht Europa eine entschlossene Führung. Doch noch hadert CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz damit. Auch, weil ein wichtiger Punkt offen ist.
27. November 2024, 19:55 Uhr
Jonathan Barth ist Ökonom und Senior Fellow des ZOE Instituts für zukunftsfähige Ökonomien in Brüssel, eines stiftungsfinanzierten wirtschaftspolitischen Thinktanks.
Nach Trumps Wiederwahl hätte man schnellere Entscheidungen in Brüssel erwartet. Doch während die EU-Kommission noch immer damit beschäftigt ist, sich nach den Wahlen im Juni neu zu formieren, fehlt es bisher an einer Antwort auf den zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump. Wieder einmal stimmt allein die Rhetorik. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron fordert, dass die EU endlich Zähne zeigt und sich vom friedlichen "Pflanzenfresser" zum "Allesfresser" entwickelt. In Warschau mobilisiert Premier Donald Tusk eine Verteidigungskoalition gegen Russland. Deutschland taucht bei allem kaum auf. Donald Tusk formulierte es so: "Ich verstehe, Deutschland hat derzeit anderes im Kopf."