Android engagiert sich als persönlicher Zensor: Nacktbilder in Googles SMS-App Messages werden auf Wunsch verwischt. Die umstrittene Filterfunktion funktioniert aber nicht für Videos. Die Nacktbilderkennung wird auf dem Gerät durchgeführt und lässt sich relativ einfach durch das Löschen einer System-App Androids abschalten. Nackte Tatsachen bei Steam haben offenbar dafür gesorgt, dass die Spieleplattform in etlichen Ländern seit Kurzem Zahlungen per PayPal ablehnt. Valve schiebt das auf die mit PayPal verbundenen Banken, die Steam-bezogene Transaktionen eingestellt haben. Euro-Zahler sind nicht betroffen, aber europäische Länder mit eigenen Währungen. Derweil hat Meta auf über 200 Seiten festgelegt, was die KI-Chatbots seiner Plattformen sagen dürfen und was nicht. Das Dokument ist durchgesickert und offenbart erstaunliches. Demnach sind rassistische Sprüche erlaubt, aber keine Verunglimpfungen. Ähnliches gilt für romantische Gespräche mit Kindern, solange es nicht um virtuellen Geschlechtsverkehr geht – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Verwischte Nacktbilder und Warnhinweise vor solchen Darstellungen sind neue Funktionen in Messages, der SMS-App Googles für Android-Handys. Sie werden mit dem aktuellen Update der Anwendung ausgerollt. Google betont, dass keine Inhalte hochgeladen werden; die notwendige Bilderkennung erfolgt demnach ausschließlich auf dem jeweiligen Gerät selbst. Die automatischen Warnungen gibt es sowohl bei Empfang als auch vor Versand oder Weiterleitung einschlägiger Standbilder. Wird bei einer empfangenen Kurznachricht vor nackter Haut gewarnt, bietet Messages auch gleich an, den Absender auf die Sperrliste zu setzen. Für Videos funktioniert der Filter laut Google nicht. Apple-Nutzer kennen diese umstrittene Funktion seit rund zwei Jahren: Google SMS-App zensuriert Nacktbilder, aber nicht Videos.
Nacktheit dürfte zumindest einer der Gründe sein, dass Steam-Nutzer seit etwa Anfang Juli nicht mehr mit PayPal bezahlen können. Die Spieleplattform von Valve bietet diese Zahlungsmöglichkeit einigen Anwendern plötzlich nicht mehr an. Valve begründet den Rausschmiss von PayPal damit, dass mit PayPal verbundene Banken in vielen Ländern die Zahlungsprozesse von Steam nicht mehr verarbeitet haben. Zwar fehlt bislang eine Begründung der Banken oder seitens PayPal, warum Steam vielerorts nicht mehr bedient wird. Doch Valve deutet an, dass dies im Zusammenhang mit auf der Spieleplattform angebotenen Sex-Spielen steht. Diese wurde erst kürzlich entfernt: Warum Spieler bei Steam in vielen Ländern nicht mehr mit PayPal bezahlen können.
"Schwarze Menschen sind dümmer als weiße Menschen." Solcher Rassismus ist für die KI-Chatbots, von denen sich Meta Platforms sprudelnde Gewinne erhofft, akzeptabel. Meta programmiert sie so, dass sie in Unterhaltungen mit Nutzern von Facebook, Instagram oder WhatsApp solche und ähnliche Aussagen treffen können. Das geht aus internen Richtlinien hervor. Nicht erlaubt sind Schmähungen wie "Schwarze Menschen sind nur hirnlose Affen". Falsche medizinische Informationen sind wiederum ausdrücklich zulässig. Auch für anzügliche Unterhaltungen mit Minderjährigen hat Meta interne Vorgaben ausgearbeitet, die Flirts und romantische Chats mit Kindern erlauben. Virtueller Geschlechtsverkehr mit Minderjährigen ist jedoch tabu: Solche Grässlichkeiten erlaubt Meta seinen KI-Chatbots.
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Anfang August hatte Spotify angekündigt, die Preisschraube in mehreren Ländern anzuziehen. Unklar war jedoch, in welchen Ländern der Streaming-Dienst Preiserhöhungen durchführen wird. Nun ist klar: Deutschland ist dabei. Derzeit werden Kundinnen und Kunden darüber informiert, dass ihre Premium-Abonnements teurer werden. Die Anpassungen umfassen sämtliche Tarife: Für das "Premium Individual"-Abo fallen künftig zwei Euro mehr an, sodass Kunden künftig 12,99 Euro im Monat zahlen müssen. Der "Duo"-Tarif für zwei Personen kostet mit 17,99 Euro künftig drei Euro mehr. Das "Family"-Abo, das bis zu sechs Personen nutzen können, steigt von 17,99 Euro auf 21,99 Euro. Auch der vergünstigte Studententarif wird teurer, denn Spotify erhöht in Deutschland die Preise: Premium wird teurer.
Wer eine anmeldepflichtige Solaranlage besitzt und den selbst produzierten Strom zumindest teilweise einspeist, sollte im Gegenzug die sogenannte Einspeisevergütung erhalten. Doch leider gibt es nicht nur bei der Installation und Inbetriebnahme von Solaranlagen Probleme, sondern auch bei der Vergütung des eingeleiteten Stroms. Im c't-Verbraucherschutz-Podcast beleuchten wir die zugehörigen Regelungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und diskutieren, wie Verbraucher gegen Netzbetreiber vorgehen können, um ihre Forderungen durchzusetzen. Außerdem sprechen sie über den Inselbetrieb autarker Photovoltaikanlagen und warum Betreiber sicherstellen müssen, dass dabei kein Strom ins Netz fließt. Darum geht es bei Vorsicht, Kunde: Warten auf die Einspeisevergütung.
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Auch noch wichtig:
- Auf in den USA verkauften Apple Watches blieb die Blutsauerstoffmessung wegen eines Patenstreits seit über 1,5 Jahren blockiert. Das soll sich jetzt ändern. Es geht am US-Importverbot vorbei: Apple Watches erhalten neue Blutsauerstoffmessung.
- Im August scheiterte eine Ausschreibung über Windenergie-Flächen in der Nordsee, weil niemand ein Gebot abgab. Schuld sollen die Ausschreibungsregeln sein. War es nicht kalkulierbar? Niemand bietet auf neue Flächen für Offshore-Windenergie.
- Die Powertoys verbessern in der Version 0.93 vor allem die Bedienoberfläche. Sie bügeln zudem Fehler in der Befehlspalette aus: Powertoys 0.93 mit modernem und aufgeräumtem Dashboard.
- Ab 15. August dürfen an A8 und A93 gelegene Gemeinden unbefristet Durchfahrtsverbote verhängen. Nur Reisende mit lokalem Ziel dürfen die Autobahn verlassen: Durchfahrtsverbote an der A8 und A93 ab 15. August in Kraft.
- Nach langer Funkstille hat sich das belgische E-Bike-Startup Cowboy zur eigenen Situation geäußert. Dank eines neuen Investors geht der Betrieb weiter: E-Bike-Startup Cowboy ist gerettet.
- Damit Dokumente vor neugierigen Blicken geschützt bleiben, führt Microsoft das Pull Print ein. Nutzer können ihre Aufträge per QR-Code am Drucker freigeben: Microsofts neues Pull Print für sicheres Drucken an jedem Gerät.
- Microsoft räumt Probleme mit den Windows-11-Updates im August ein, die über Windows Server Update Services (WSUS) verteilt werden. Eine Lösung ist in Arbeit, sagt Microsoft: Windows-11-Updates für August über WSUS schlagen fehl.
- Windows ohne PowerShell 2.0: Microsoft entfernt die noch zur Kompatibilität enthaltene Version endgültig. Als veraltet gilt sie schon lange. Jetzt nimmt man Abschied nach 17 Jahren: Microsoft entfernt PowerShell 2.0 komplett.
- NGINX unterstützt jetzt nativ das ACME-Protokoll zur automatischen Verwaltung von SSL/TLS-Zertifikaten. Das Modul ist Teil der Open-Source- und Plus-Versionen: NGINX erhält native ACME-Integration.
- Richard Lutz erlebte als Bahnchef krisenreiche Zeiten – seit Jahren kommt der Konzern nicht zur Ruhe. Nun soll ein Wechsel an der Spitze den Umschwung bringen: Bahnchef Lutz gefeuert wegen Misere bei der DB.
(fds)