Die deutsche Telekom zeigt alle Spiele bei der Männer-WM 2026 und der Frauen-WM 2027. Doch es gibt einen gravierenden Unterschied.

Spanien geht bei der Frauen-WM 2027 als WM-Titelverteidiger an den Start. IMAGO/MIS
Nicht umsonst sprach die Telekom vom "größten Medienrechtepaket, das es jemals gab", und freute sich über einen besonderen "Coup": Sämtliche Spiele der Männer-WM 2026 und Frauen-WM 2027 werden bei MagentaTV live übertragen. Nun stellte sich allerdings heraus, dass es bei den Rechte-Paketen einen nicht ganz unwichtigen Unterschied gibt.
So teilte die FIFA am Dienstag mit, dass sie die Rechte an 30 Spielen der Frauen-WM behält, "um sie an einen frei empfangbaren Fernsehsender mit landesweiter Ausstrahlung zu lizenzieren". Diese Partien werden demnach zwar ebenfalls bei MagentaTV gezeigt, die Telekom hält deren Rechte aber nicht selbst, wovon bei der Präsentation des Deals vor knapp zwei Wochen keine Rede gewesen war.
Frei empfangbare Sender müssen direkt mit der FIFA verhandeln
Frei empfangbare Fernsehsender müssen also direkt mit dem Weltverband in Verhandlung treten - während sie sich bei der Männer-WM 2026 direkt an die Telekom wenden müssen, die wie schon bei der Heim-EM 2024 Sublizenzen vergeben muss. Die FIFA schreibt von einer "großen Anzahl von Spielen", die "an einen frei empfangbaren Fernsehsender mit bundesweiter Reichweite sublizenziert" werde.
Das schreibt der Rundfunkstaatsvertrag vor, wonach alle Partien der deutschen Nationalmannschaft, das Eröffnungsspiel sowie die Halbfinals und das Endspiel im "frei empfangbaren und allgemein zugänglichen Fernsehprogramm" ausgestrahlt werden müssen, weil sie als Ereignisse "von erheblicher gesellschaftlicher Bedeutung" gelten.
Bei der WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko werden erstmals 48 Mannschaften antreten, wodurch es zu 104 Spielen kommen wird. Die Frauen-WM ein Jahr später in Brasilien ist nach dem Turnier 2023 die zweite mit 32 Teilnehmern.
Die Telekom, von der FIFA als "wertvoller Medienpartner" mit einem "innovativen Ansatz bei der Sportberichterstattung" gelobt, hatte außerdem gemeinsam mit FIFA+ die Rechte an den U-20-Weltmeisterschaften 2025 und 2027 erworben.
jpe