Es ist nicht nur der Louvre: Museen in Frankreich stehen dieser Tage gleich mehrfach im Mittelpunkt. In der Nacht zum Montag hat es nun einen Einbruch in ein historisches Museum in Landres im Nordosten Frankreichs gegeben. Betroffen ist das Maison des Lumières Denis Diderot, das Manuskripte, Briefe und historische Objekte des 18. Jahrhunderts beherbergt.
Wie die Stadt am Dienstag mitteilte, erbeuteten die Einbrecher einen wertvollen Münzschatz von rund 2000 Silber- und Goldmünzen. Die Täter brachen zunächst eine Außentür und dann eine Vitrine auf und wählten ihre Beute nach ersten Ermittlungen offenbar gezielt und mit großer Sachkenntnis aus. Wie der Sender France Info berichtete, gehen die Ermittler von einem sorgfältig geplanten Einbruch aus.
Seit Anfang September häufen sich Einbrüche in französische Museen offenbar nach einem ähnlichen Muster: Wertvolle Objekte werden gezielt ausgewählt, Schmuck, Münzen oder Stücke von hohem historischem Wert.
Mitte Oktober geriet etwa das Musée Jacques-Chirac in Sarran im Südwesten des Landes gleich zweimal innerhalb von 48 Stunden ins Visier von Dieben. Das Museum beherbergt rund 5000 diplomatische Geschenke, die Jacques Chirac während seiner beiden Amtszeiten (1995–2007) erhalten hat. Der Schaden, vor allem durch Uhren und Schmuck, wird derzeit noch bewertet.
Bereits im September schlugen Diebe mehrfach zu – innerhalb von nur zwei Wochen wurden das Musée national Adrien-Dubouché in Limoges im zentralen Westen des Landes und das Naturkundemuseum in Paris Ziel von Einbrüchen. In Limoges verschwanden drei chinesische Porzellanobjekte, die als »nationaler Schatz« klassifiziert sind, mit einem Schätzwert von 6,5 Millionen Euro.
Nur wenige Tage später stahlen Täter aus dem Muséum national d’histoire naturelle in Paris mehrere Goldnuggets im Wert von 1,5 Millionen Euro – historische und seltene Funde von erheblicher wissenschaftlicher Bedeutung. Bei den Ermittlungen wurde eine 24-jährige Chinesin in Barcelona verhaftet. Ob sie allein oder mit Komplizen handelte, ist bislang unklar.
Louvre für Besucher wieder geöffnet
Drei Tage nach dem spektakulären Einbruch hat der Louvre unterdessen wieder für Besucher geöffnet. Nach dem üblichen Schließtag am Dienstag konnten Kunstliebhaber damit wieder durch die Säle des weltweit größten Museums schlendern; auf der Homepage waren die Öffnungszeiten ab 9 Uhr angegeben.
Die Apollon-Galerie, in der der Einbruch stattgefunden hatte, bleibt jedoch vorerst geschlossen, wie France Info unter Berufung auf das Museum weiter berichtete. Unbekannte Täter hatten am vergangenen Sonntag Kronjuwelen aus der Galerie entwendet. Der Wert der gestohlenen Schmuckstücke wird auf rund 88 Millionen Euro geschätzt. Von den Tätern und der Beute fehlt bislang jede Spur.
Die einen nutzen Verkleidung, die anderen die Promillezahl der Wachleute: Auf ihren Beutezügen kommen Kunstdiebe auf die kuriosesten Ideen. Lesen Sie hier mehr darüber.

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