Florida: »Alligator Alcatraz« soll Migranten auf Insel in Sumpflandschaft internieren

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Eine Landebahn im Sumpf, rundherum Alligatoren, Schlangen, Insekten: In diesem für gewöhnlich für Gruselfilme reservierten Setting hat der US-Bundesstaat Florida mit dem Bau eines neuen Internierungslagers begonnen. Das verkündete Floridas Generalstaatsanwalt James Uthmeier in einem martialischen, mit Rockmusik unterlegten Video auf der Plattform X.

Der Ort sei eine natürliche Abschreckung für Schutzsuchende, der Flughafen eine »praktisch verlassene Einrichtung«. »Wenn die Leute entkommen, erwartet sie nicht viel außer Alligatoren und Pythons«, so Uthmeier weiter. »Nirgendwohin, nirgendwohin, nirgendwohin, wo sie sich verstecken können.« Die makabre Einrichtung hat auch einen Namen erhalten: »Alligator Alcatraz«.

Heimatschutzministerin Kristi Noem erklärte, die Einrichtung werde »zum großen Teil« durch das Unterkunfts- und Dienstleistungsprogramm der Federal Emergency Management Agency (FEMA) finanziert, das zuvor zur Bereitstellung von Unterkünften und anderer Hilfe für Migranten ohne Aufenthaltspapiere genutzt wurde. Der Betrieb soll jährlich etwa 450 Millionen Dollar (knapp 390 Millionen Euro) kosten.

»Unter Präsident Trumps Führung arbeiten wir mit Hochdruck an kostengünstigen und innovativen Lösungen, um dem Mandat des amerikanischen Volkes für Massenabschiebungen krimineller illegaler Einwanderer nachzukommen«, sagte Noem in einer Erklärung.

Angst um den Naturschutz

Doch aus Florida kommt auch Kritik. Unter anderem die demokratische Bürgermeisterin von Miami-Dade County, Daniella Levine Cava, kritisierte den Bau. Allerdings weniger mit Blick auf die Migranten als auf die möglichen »verheerenden Auswirkungen auf die Umwelt«.

Die Everglades in Florida sind eine einzigartige Naturregion mit Sümpfen, Prärien, Wäldern, Mangroven und Flussmündungen. Laut Generalstaatsanwalt Uthmeier soll die Anlage jedoch nicht innerhalb einer Nationalparkzone errichtet werden.

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