Faschir im Sudan: Auswärtiges Amt erschüttert über Berichte zu Gräueltaten der RSF-Miliz

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Die Einnahme der sudanesischen Stadt Faschir durch die RSF-Miliz könnte einen Wendepunkt in dem seit über zweieinhalb Jahren andauernden Bürgerkrieg im Land markieren. Für die Zivilbevölkerung in dem Ort allerdings hat die Eroberung neuen Schrecken gebracht.

Das Auswärtige Amt in Berlin hat »erschüttert« über Berichte vom Vorgehen der Eroberer gezeigt. »Kämpfer der RSF sind tief in die Stadt vorgedrungen und töten wahllos Zivilisten«, erklärte das Auswärtige Amt am Montagabend im Onlinedienst X. »Das muss sofort aufhören.«

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Die RSF-Miliz habe »öffentlich zugesagt, Zivilisten zu schützen«, erklärte das Auswärtige Amt. »Sie werden sich für diese Taten verantworten müssen.«

Zuvor hatte Sudans Militärherrscher Fattah al-Burhan den Rückzug der Armee aus Faschir bestätigt. Die Armee werde »Rache nehmen« und kämpfen, »bis dieses Land gereinigt ist«, betonte al-Burhan in einer im sudanesischen Fernsehen übertragenen Rede.

Im Sudan liefern sich zwei Konfliktparteien einen brutalen Bürgerkrieg:

  • Die Armee von Militärherrscher al-Burhan

  • und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo; letztere sind als »reitende Teufel« im Volksmund bekannt.

  • Der Norden und der Osten des Landes sind weitestgehend unter der Kontrolle der Militärregierung.

  • Die RSF kontrolliert große Gebiete des Südens und fast die komplette Region Darfur.

  • Faschir war bislang die letzte größere Stadt in der Region Darfur, die sich nicht unter der Kontrolle der RSF-Miliz befand.

Am Sonntag hatte die mit al-Burhan verfeindete RSF-Miliz die Einnahme von Faschir verkündet, wo 260.000 bis 300.000 Zivilisten – die Hälfte davon Kinder – ohne Zugang zu humanitärer Hilfe festsitzen. Ein örtliches Widerstandskomitee erklärte, RSF-Kämpfer hätten bei ihrem Einmarsch zahlreiche Gräueltaten begangen. Seit Sonntag hätten unschuldige Zivilisten »die schlimmsten Formen von Gewalt und ethnischer Säuberung« erlitten, hieß es weiter.

Laut Uno die schwerste humanitäre Krise der Welt

Uno-Generalsekretär António Guterres sprach von einer »schrecklichen Eskalation des Konflikts« im Sudan. Uno-Menschenrechtskommissar Volker Türk warnte vor der wachsenden Gefahr von »ethnisch motivierten Verstößen und Gräueltaten« in Faschir. Türks Büro erklärte, es habe »mehrere alarmierende Berichte« über Taten der RSF-Miliz erhalten, darunter über »standrechtliche Hinrichtungen«.

Bei den Kämpfen wurden seit April 2023 Zehntausende Menschen getötet, rund zwölf Millionen Menschen mussten aus ihren Heimatregionen in andere Landesteile fliehen. In dem Land herrscht nach Einschätzung der Uno die schwerste humanitäre Krise der Welt.

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