Man muss sich die Schauspielerin und Moderatorin Eva Habermann, 49, offensichtlich als glücklichen Menschen vorstellen. »Ich hätte gern Kinder in meinem Leben gehabt, aber ich habe meinen Freund erst mit vierzig kennengelernt, da waren die Chancen auf eine Schwangerschaft eher gering«, sagte sie gerade der Zeitschrift »Bunte«.
In diesem angenehm abgeklärten Sound spricht sie dann weiter über ihr Privatleben und darüber, wie manche Dinge gekommen sind. »Ich denke, es war in meinem Leben wahrscheinlich einfach nicht so vorgesehen, Mutter zu werden«, zitiert das Klatschblatt sie. »Und das ist dann auch okay so.«
Anderen Menschen scheint dies indes weniger klar, was Habermann offensichtlich schon mehr beschäftigt. Sie könne nicht nachvollziehen, dass Fremde sich mit ihrer Kinderlosigkeit beschäftigen, heißt es weiter, und man kann ihr wohl nur zustimmen. »Für mich ist das völlig unverständlich. Muss sich eine Frau denn über das Kinderkriegen definieren?«
Es gebe so viele Männer, die keine Kinder haben, und bei denen sage niemand etwas, so Habermann. »Aber Frauen werden schnell schräg angeschaut, als wären sie unnormal, nur weil sie keine Kinder haben.«
Dass ausgerechnet die »Bunte«, seit Jahrzehnten ein Fachblatt für die Lebensplanung anderer Menschen, Habermann so zitiert, mag überraschen, erzählt vielleicht aber auch etwas über Regeln der Branche. Es sind amorphe Moralvorstellungen, mit denen das Leben der Reichen und Schönen betrachtet und bisweilen auseinandergezogen und abgeklopft wird. Kinderreich, kinderlos, glücklich, todunglücklich – alles total spannend, Hauptsache intim.

vor 2 Tage
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