Am Wochenende will die EU das Handelsabkommen mit dem Mercosur-Staatenbund unterzeichnen. Frankreich stellt sich dagegen, Italien hält das ebenfalls für "verfrüht".
17. Dezember 2025, 15:08 Uhr Quelle: DIE ZEIT, Reuters, AFP, ale
Nach Frankreich stellt sich auch Italien gegen das Vorhaben der EU-Kommission, bereits dieses Wochenende das seit Jahrzehnten geplante Handelsabkommen zwischen der EU und dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur zu unterzeichnen. Ein rascher Abschluss sei "verfrüht", sagte Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni im italienischen Parlament. Als Grund für ihre Ablehnung nannte Meloni Sorge um die heimische Landwirtschaft: "Wir halten es für notwendig, die Fertigstellung des Pakets ergänzender Maßnahmen zum Schutz des Agrarsektors abzuwarten", sagte Meloni. Anschließend müssten diese noch mit "unseren Landwirten erläutert und mit ihnen diskutiert werden".
Dem Mercosur gehören derzeit fünf südamerikanische Staaten an, darunter Brasilien und Argentinien. Die Gespräche über ein Handelsabkommen zwischen der EU und diesen Ländern begannen bereits Ende der Neunzigerjahre. Das Abkommen ist inzwischen fertig ausgehandelt. Mit 32 Ländern, in denen 720 Millionen Menschen leben und die 20 Prozent der Weltwirtschaft sowie fast ein Drittel aller globalen Warenexporte ausmachen, würde es die größte Freihandelszone der Welt schaffen.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will das Abkommen am Wochenende in Brasilien unterzeichnen. Dafür benötigt sie jedoch die Zustimmung des EU-Rats. Deutschlands, Spanien und einige weitere Länder fordern einen raschen Abschluss des Abkommens. Frankreich lehnt dies jedoch mit Verweis auf Proteste von Landwirten ab. Ohne die Zustimmung Italiens dürfte es im EU-Rat keine Mehrheit für den Abschluss des Abkommens geben.
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