Bundestrainer Christian Wück verzichtete auf größere Änderungen in der Startelf, einzig die verletzte Kapitänin Giulia Gwinn musste er ersetzen. Wie erwartet, spielte Carlotta Wamser für Gwinn auf der rechten Seite. Gwinn hat das EM-Quartier der deutschen Mannschaft mittlerweile verlassen und wird ihre Reha in München bestreiten.
Unter Wück gab es in den vergangenen Monaten einige Spiele mit sehr unterschiedlichen Hälften, das DFB-Team spielte ihre Gegnerinnen in 45 Minuten teilweise an die Wand, über eine komplette Spielzeit gelang das selten. In der ersten Hälfte von Basel zeigten die Spielerinnen mal wieder eine durchwachsene Leistung. In der Offensive gelang, trotz der stattlichen Anzahl von 16 Torschüssen, nur sehr wenig.
Allein Klara Bühl versuchte es neunmal, wurde aber meist geblockt. Als einer ihrer Schüsse dann doch den Weg ins Tor fand, wurde der Treffer aberkannt (18.). Schiedsrichterin Catarina Ferreira Campos entschied auf passives Abseits von Nüsken, die Mittelfeldspielerin des FC Chelsea soll die dänische Torhüterin irritiert haben – eine vertretbare Entscheidung. Die Unparteiische stand ein weiteres Mal im Mittelpunkt, als sie bei einem dänischen Handspiel zunächst auf Elfmeter entschied, den Tatort nach Ansicht der TV-Bilder aber außerhalb des Strafraums verlegte (40.).
Ein dänischer Blattschuss
Zu diesem Zeitpunkt lag das deutsche Team bereits zurück. Linda Dallmann hatte in der Vorwärtsbewegung den Ball verloren, über Janni Thomsen gelangte er zu Vansgaard, die Ann-Kathrin Berger mit einem Schuss ins kurze Eck überraschte.
Wück verzichtete zu Beginn der zweiten Hälfte auf Auswechslungen, obwohl es ein paar Kandidatinnen gegeben hätte. Stattdessen fiel nach einer Leistungssteigerung der schnelle Ausgleich. Nach einem Foul an Linda Dallmann hatte die Schiedsrichterin zunächst weiterlaufen lassen, der Video-Assistent legte ihr allerdings erneut den Gang in die Review-Area nah und so entschied Ferreira Campos auf Elfmeter.
Mit Gwinn hat die deutsche Mannschaft eigentlich eine sehr sichere Elfmeterschützin im Kader, doch in Abwesenheit der Spielerin des FC Bayern musste Wück die Hierarchie vom Punkt neu ordnen. Nüsken bekam den Auftrag, die Strafstöße zu schießen und sie verwandelte ähnlich sicher wie Gwinn in den vergangenen Jahren.
Dieses Tor war der Auftakt der besten Phase im deutschen Spiel, gekrönt vom zweiten Treffer. Und es fiel einigermaßen kurios: Die dänische Abwehrspielerin Emma Faerge schoss ihrer Teamkollegin Emma Snerle mit voller Wucht ins Gesicht. Snerle ging zu Boden und musste im Anschluss auch ausgewechselt werden, zudem prallte der Ball zu Jule Brand, die nach einem kurzen Dribbling auf Schüller durchsteckte und die bis dahin abgemeldete Stürmerin schob den Ball überlegt ein.