"El Hotzo": Gericht spricht Sebastian Hotz nach Post zu Trump-Attentat frei

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Nach dem Attentat auf Donald Trump hatte die Staatsanwaltschaft dem Satiriker El Hotzo Hasskriminalität vorgeworfen. Laut Gericht handelt es sich um straflose Satire.

Aktualisiert am 23. Juli 2025, 11:49 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa,

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 Satiriker Sebastian Hotz vor dem Prozess vor dem Amtsgericht Berlin-Tiergarten
Satiriker Sebastian Hotz vor dem Prozess vor dem Amtsgericht Berlin-Tiergarten © Bernd von Jutrczenka/​dpa

Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten hat den Satiriker Sebastian Hotz ("El Hotzo") vom Vorwurf freigesprochen, nach dem Attentat auf US-Präsident Donald Trump vor einem Jahr den öffentlichen Frieden gestört zu haben. Dazu sei der Post des 29-Jährigen auf der Plattform X nicht geeignet gewesen, teilte die Richterin in ihrer Urteilsbegründung mit. Es handele sich um "straflose Satire", auch wenn die Äußerungen möglicherweise geschmacklos gewesen seien. "Man muss sich streiten können über gute und schlechte Meinungen."

Die Staatsanwaltschaft hatte dagegen eine Geldstrafe von 6.000 Euro gefordert. Ihrer Auffassung nach handelte es sich bei den Posts um Hasskriminalität. Aufgrund El Hotzos Reichweite auf X mit rund 740.000 Followern seien die Posts geeignet, um den öffentlichen Frieden zu stören. So werde ein Klima geschaffen, in dem Angriffe auf staatliche Funktionsträger gedeihen könnten.

Hotz selbst sagte, er sei als Satiriker "ein bisschen unseriöser" als viele seiner Kollegen. Wenn ein Satiriker sich äußere, sei dies als Witz zu verstehen.

"Ich finde es absolut fantastisch, wenn Faschisten sterben"

Nach dem Attentat auf US-Präsident Donald Trump im vergangenen Jahr hatte Hotz die Schüsse auf Trump mit dem "letzten Bus" verglichen und mit den Worten "leider knapp verpasst" kommentiert. Dazu schrieb er: "Ich finde es absolut fantastisch, wenn Faschisten sterben." 

Bei dem Vorfall in Pennsylvania hatte ein Attentäter bei einem Wahlkampfauftritt von Trump auf ihn geschossen und ihn am rechten Ohr getroffen. Ein Besucher starb, zwei weitere wurden verletzt. Der Täter wurde von Sicherheitskräften getötet.

Kurz darauf löschte Hotz die Posts, dennoch brach ein Shitstorm mit zahlreichen Strafanzeigen gegen ihn aus. Daraufhin beendete der öffentlich-rechtliche Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) die Zusammenarbeit mit Hotz beim Sender Radio Fritz. Die Äußerungen seien "mit den Werten, für die der RBB einsteht, nicht vereinbar", sagte RBB-Programmdirektorin Katrin Günther.

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