Anruf in Rom. Seit einigen Monaten lebt Atef Abu Saif nun dort und forscht an einem Hochschulinstitut, zu welchem Thema genau ist nicht so wichtig. Wichtig ist erst mal, dass er jetzt in Italien sein kann und nicht mehr in Gaza ausharren muss, wo er geboren wurde, aufwuchs, ein Haus besaß und eigentlich immer gelebt hat. Als wir das letzte Mal miteinander sprachen, ebenfalls am Telefon vor ein paar Jahren, hatte Präsident Donald Trump in seiner ersten Amtszeit gerade beschlossen, die amerikanische Botschaft in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem verlegen zu lassen – was ein ungeheuerlicher Affront für die Palästinenser war. Damals echauffierte sich Atef Abu Saif; er sorgte sich, dass den Palästinensern das Westjordanland genommen werden und in ferner Zukunft nur noch Gaza übrig bleiben könnte. Das ist lange her.