»Weißer Riese« in Duisburg Hier fliegt ein 63 Meter hohes Hochhaus in die Luft
2200 Menschen mussten wegen der Sprengung ihre Wohnungen und Häuser in der Umgebung verlassen. Binnen acht Sekunden fiel das Hochhaus nach monatelangen Vorbereitungen in einer Riesenstaubwolke in sich zusammen.
27.07.2025, 13.35 Uhr

»Weißer Riese« in Duisburg: Ein Hochhaus von über 60 Meter Höhe fällt zusammen
Foto: Christoph Reichwein / dpaRund 300 Gramm Sprengstoff, 600 Zünder: In einem Duisburger Brennpunktviertel ist am Sonntag ein 63 Meter hohes Hochhaus gesprengt worden. Die monatelang vorbereitete Sprengung verlief erfolgreich, wie die Stadt mitteilte. 2200 Duisburger mussten dafür laut WDR ihre Wohnungen und Häuser verlassen.
Der Wohnblock im Stadtteil Hochheide war eines von ursprünglich sechs Hochhäusern, die auch als sogenannte Weiße Riesen bekannt sind. In den vergangenen Jahren waren bereits zwei »Weiße Riesen« gesprengt worden.

Fall des dritten »Weißen Riesens« in Duisburg: Pünktlich um 12 Uhr
Foto: Christoph Reichwein / dpaDer jetzt gesprengte Block war seit Juli 2020 unbewohnt. Das Haus verfügte über 160 Wohnungen. Die Sprengung ist Teil einer städtischen Sanierungsmaßnahme, die den prekären Stadtteil attraktiver machen soll. Dazu gehört, dass Hochhäuser mit vielen leer stehenden und schwer vermittelbaren Wohnungen abgerissen werden. Das Gelände soll im Anschluss neu gestaltet werden.
In direkter Nachbarschaft zu dem gesprengten Block steht ein weiterer »Weißer Riese«, der in den vergangenen Jahren als »Problemhochhaus« immer wieder für Schlagzeilen sorgte. Medien berichteten über Vermüllung, Verwahrlosung und Gewaltkriminalität. Für Aufsehen sorgten auch Berichte, nach denen die Paketzustellung in das Haus zeitweise eingestellt worden war – infolge von Angriffen auf Paketboten. Zuletzt deckten Fahnder bei einer Kontrolle in einem der »Weißen Riesen« Sozialbetrug im großen Stil auf.
Der Wohnpark Hochheide mit den sechs Hochhäusern war von 1969 bis 1974 entstanden. Bereits 2019 wurde eines der sechs Hochhäuser abgerissen. 2021 folgte der zweite »Weiße Riese«. Die Sprengung des dritten Hochhauses soll nach Angaben der Stadt vorerst die letzte bleiben. Die übrigen Hochhäuser und deren Wohnungen befänden sich in Privatbesitz.