Wie Donald Trump die Agenda der deutschen Politik bestimmt.
Als Donald Trump im Jahr 2016 erstmals zum amerikanischen Präsidenten gewählt worden war, hat Friedrich Merz gesagt, man dürfe in Deutschland nun nicht immerzu "wie das Kaninchen auf die Schlange" starren, sondern müsse stattdessen eigene Akzente setzen. Merz war damals Vorsitzender der Atlantik-Brücke, eines Vereines zur Förderung der deutsch-amerikanischen Freundschaft.
Inzwischen ist Friedrich Merz bekanntlich Bundeskanzler, und in seiner Regierung wird – um im Bild zu bleiben – pausenlos auf die Schlange gestarrt. Unterhält man sich in diesen Tagen mit Spitzenvertretern der Koalition, wird schnell deutlich: Die Angst vor einem Racheakt aus Washington ist in Berlin allgegenwärtig. Sie überschattet die Handelspolitik, die Steuerpolitik, die Klimapolitik, die Verteidigungspolitik. Anders gesagt: Immer wenn in Berlin zwei oder drei Minister zusammenstehen, ist Donald Trump mitten unter ihnen.