Es ist noch nicht einmal 8 Uhr morgens, da platzt es aus Donald Trump heraus. Eine dieser Tiraden auf seinem eigenen Netzwerk Truth Social, diesmal gegen: Charlamagne tha God. Charlamagne tha God, oder einfach Charlamagne, ist Radiomoderator und Autor. Und er war zu Gast in der Sendung »My View with Lara Trump«. Ausgerechnet bei Trumps Schwiegertochter also, Schwiegerpapas Liebling .
In der Fox-News-Show gab der Moderator zu bedenken, dass die Art, wie die US-Regierung mit Informationen über den verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein umgehe, einen Umsturz vorantreiben würde. »Ich glaube, dass derzeit ein politischer Putsch in der Republikanischen Partei stattfindet, den die Leute nicht bemerken«, sagte Charlamagne am Samstag. Und: »Ich glaube, dass diese Epstein-Sache den traditionellen Konservativen eine Möglichkeit bieten wird, ihre Partei zurückzuerobern.« Sie wüssten, dass das Thema die MAGA-Basis aufgebracht hat und sie nicht loslässt, »und dass sie zum ersten Mal wahrscheinlich ihre Partei zurückerobern können, ohne die MAGA-Basis zu verärgern«.
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Auf die Frage, wie er Trumps Präsidentschaft bewerten würde, antwortete der Moderator: »Ich würde ihr keine gute Bewertung geben, einfach, weil die Schwächsten unter uns immer noch am stärksten betroffen sind.« Er persönlich werde zwar zum Beispiel von den Steuererleichterungen profitieren, die in Trumps Mega-Steuergesetz verabschiedet wurden, fügte aber hinzu: »Es wird so viele Menschen geben, die durch dieses Gesetz benachteiligt werden.«
All das erzürnte Trump offenbar sehr. In seinem Post am Sonntagmorgen nannte er Charlamagne einen »rassistischen Mistkerl«, einen »Trottel«. Charlamagne wisse nichts über ihn oder was er erreicht habe.
Charlamagne, der eigentlich Lenard Larry McKelvey heißt, schlug in der Sendung zudem vor, dass der Late-Night-Host Jon Stewart 2028 für das Präsidentenamt kandidieren und seinen Kollegen Stephen Colbert als Vizepräsidenten nominieren solle, »weil Colbert keinen Job mehr haben wird«. Der Sender CBS hatte kürzlich angekündigt, Colberts »The Late Show« auslaufen lassen zu wollen.
Stephen Colbert und andere Talkshow-Hosts bilden mit Satire die US-Wirklichkeit besser ab als Nachrichten. Dem Wüten begegnen sie mit einem Lächeln. Das alles könnte nun verschwinden. Vor allem, weil das Trump-Regime es so will. Lesen Sie hier mehr dazu: Schlechte Nacht für das Gute-Nacht-Fernsehen