Als wäre die Lage in den USA nicht schon angespannt genug. Landesweit gehen Millionen Menschen auf die Straße, um unter dem Motto »No Kings« (»Keine Könige«) gegen die Politik von Präsident Donald Trump und seine Art des Regierens zu protestieren. Im US-Bundesstaat Minnesota läuft derweil eine Großfahndung nach dem Mann, der Schüsse auf demokratische Politiker abgegeben hat (mehr zu dem tödlichen Anschlag hier ).
Nun hat sich Trump auf seiner Onlineplattform Truth Social zu Wort gemeldet. Mit seiner länglichen Botschaft dürfte er die Spaltung im Land weiter vorantreiben.
»Wir müssen die Bemühungen zur Inhaftierung und Abschiebung illegaler Einwanderer in Amerikas größten Städten wie Los Angeles, Chicago und New York ausweiten«, schrieb er. Bei diesen und ähnlichen Städten handele es sich um das »Machtzentrum« der Demokratischen Partei. Die »linksradikalen Demokraten« hätten den Verstand verloren, erklärte Trump. »Sie hassen unser Land und wollen unsere Innenstädte zerstören – und sie machen ihre Sache gut!«
Trump spricht vom größten Massenabschiebeprogramm der Geschichte
Die Sicherheitskräfte der Einwanderungsbehörde ICE wies Trump an, »alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um das sehr wichtige Ziel der Durchführung des größten Massenabschiebeprogramms der Geschichte zu erreichen«. Alle »echten« Amerikanerinnen und Amerikaner würden hinter den ICE-Kräften stehen, schrieb Trump und erklärte weiter, die Sicherheitskräfte hätten seine uneingeschränkte Unterstützung: »Und jetzt geht los und erledigt den Job!«
Trump hatte die Präsidentschaftswahl im vergangenen Jahr unter anderem mit dem Versprechen gewonnen, hart gegen die seiner Meinung nach stattfindende »Invasion« von Einwanderern ohne gültige Papiere vorzugehen. Seit seinem Amtsantritt nehmen vermummte Mitarbeiter der US-Einwanderungsbehörde ICE bei Razzien im ganzen Land Menschen fest, Einwanderer wurden teilweise an Händen und Füßen gefesselt ausgeflogen.
Gegen Trumps Vorgehen regt sich Protest (mehr dazu hier ). In Los Angeles schlug dieser vor gut einer Woche teilweise in Gewalt um. Der US-Präsident entsandte daraufhin gegen den Willen der örtlichen Behörden Soldaten der Nationalgarde und Marineinfanteristen in die kalifornische Metropole.
Am Samstag demonstrierten dann quer durch die USA Menschen gegen Trumps Politik. »No Kings«-Aktionen fanden in mehr als 2100 Städten in allen 50 Bundesstaaten statt. Laut den Organisatoren beteiligten sich mehr als fünf Millionen Menschen. Am selben Tag ließ Trump das 250-jährige Bestehen der US-Streitkräfte mit einer Parade feiern, es war zugleich sein 79. Geburtstag. (Hier erfahren Sie mehr dazu.)