US-Präsident Donald Trump hat den Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, erneut scharf angegriffen und damit die Unabhängigkeit der Zentralbank infrage gestellt. Der 72-jährige Powell sei ein »Loser« – ein Verlierer – schrieb Trump am Montag in seinem Onlinenetzwerk Truth Social. Er drängte den Fed-Vorsitzenden zum wiederholten Male, die Leitzinsen sofort zu senken.
Die Märkte reagierten mit Verunsicherung auf die Attacken: Der Dow Jones verlor zwischenzeitlich 2,7 Prozent, der S&P 500 22,8 Prozent und der Nasdaq sogar 3,15 Prozent. Auch die US-Währung gab nach, der Kurs des Euro stieg am Montag auf 1,1573 Dollar. Lediglich der Wert eines Bitcoins stieg auf mehr als 88.000 Dollar.
Streitpunkt Zinsen
Trump setzt auf niedrige Zinsen, um die Exporte der USA zu stärken und seine chaotische Zollpolitik zu rechtfertigen. Powell hingegen hatte mehrfach gewarnt, die von Trump verhängten Zölle gegen weltweite Handelspartner könnten zu höheren Preisen und einem niedrigeren Wirtschaftswachstum in den USA führen. Am Montag legte der US-Präsident nach und behauptete auf Truth Social, es gebe derzeit »praktisch« keine Inflation. Es sei Zeit für »präventive Senkungen« des Leitzinses. Die Zentralbank hatte hingegen zuletzt betont, dass sich der von ihr bevorzugte Inflationsmaßstab weiter über dem gewünschten Ziel bewege.