Donald Trump: Kreml fordert US-Präsidenten auf, ukrainische Angriffe auf Militärflugzeuge zu verurteilen

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»Wenn wir insgesamt über eine internationale Bewertung reden, dann würden wir natürlich lieber eine scharfe Verurteilung mindestens dieses Terrorakts hören«, sagte Kremlsprecher Dmitrij Peskow nun. Er antwortete damit auf die Frage, ob Trumps Beteuerungen beim Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin, nicht in die Angriffe eingeweiht zu sein, ausreichend gewesen seien.

Der ukrainische Geheimdienst hatte am vergangenen Wochenende mehrere weit von der Grenze entfernte russische Militärflugplätze mit Drohnen angegriffen. Auf den Flugplätzen waren Mittel- und Langstreckenbomber stationiert, mit denen Russland seit Kriegsbeginn sein Nachbarland mit Raketen und Marschflugkörpern beschießt. Die Ukraine spricht offiziell von etwa 40 zerstörten und beschädigten Flugzeugen; das russische Verteidigungsministerium von »einigen« Maschinen. Moskau besteht zudem darauf, dass die Flugzeuge reparabel seien. Auf Videos sind etwa zehn brennende Bomber zu sehen.

Russland ordnet den Angriff als Terroranschlag ein. Peskow kündigte eine militärische Antwort an. Diese werde zu einem Zeitpunkt und mit den Mitteln erfolgen, die »unsere Militärs für notwendig erachten.« Als Erster hatte Trump nach seinem als »gutes Gespräch« bezeichneten Telefonat mit Putin einen russischen Gegenschlag angekündigt. Putin habe »sehr deutlich gesagt«, dass er auf die Angriffe der Ukraine reagieren müsse.

Wieder Explosion an Bahnschienen

Außerdem waren am Wochenende ein Personen- und ein Güterzug nach Brückeneinstürzen in den an die Ukraine grenzenden Regionen Brjansk und Kursk entgleist. Wenige Tage danach meldeten russische Behörden nun erneut eine Explosion an Schienen. Kurz vor der Durchfahrt eines Zuges sei ein Sprengsatz in der Region Woronesch gezündet worden, teilt der Inlandsgeheimdienst FSB mit. Das Ermittlungskomitee hat nach eigenen Angaben ein Strafverfahren wegen Terrors eingeleitet.

In Brjansk waren am Wochenende in der Folge des Zugunglücks sieben Menschen ums Leben gekommen, Dutzende wurden verletzt. Kremlchef Putin warf der Ukraine Terror vor. Das Ermittlungskomitee in Moskau stufte die Vorfälle vom Wochenende als Terrorakt ein. Die Ukraine hat ihre Beteiligung an den Anschlägen – im Gegensatz zu den Angriffen auf Militärflugplätze in Russland – nicht bestätigt.

Die russische Invasion der Ukraine dauert bereits mehr als drei Jahre an. Seit Mitte Mai gibt es wieder direkte Verhandlungen zwischen beiden Kriegsparteien, auch wenn bislang keine großen Fortschritte erzielt wurden. Putin hatte zuletzt deutlich gemacht, dass er weiter kämpfen wolle und derzeit eine Waffenruhe ablehne. Peskow sagte aber auch, dass Russland sich auch nach weiteren ukrainischen Gegenschlägen nicht von den Verhandlungen zurückziehen werde.

Wie der ukrainische Großangriff auf Russlands Luftwaffe gelang, lesen Sie hier. 

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