Los Angeles: Erneut Zusammenstöße bei Protesten gegen Trumps Migrationspolitik

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Nach Festnahmen von Migranten sind Proteste in Kalifornien erneut eskaliert. Die US-Regierung beklagt einen "gewaltsamen Aufstand" und entsendet die Nationalgarde.

8. Juni 2025, 3:05 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, AFP, Reuters,

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 Ein Auto gerät bei einer Demonstration gegen Migrantenfestnahmen in Los Angeles in Brand.
Ein Auto gerät bei einer Demonstration gegen Migrantenfestnahmen in Los Angeles in Brand. © Daniel Cole/​Reuters

Nach Razzien vermummter und bewaffneter Beamter gegen Migranten haben sich in Los Angeles erneut gewaltsame Zusammenstöße zwischen US-Bundespolizisten und wütenden Demonstranten ereignet. Wie örtliche Medien und Online-Netzwerke berichten, gingen im überwiegend von Latinos bewohnten Vorort Paramount die Beamten am Samstag mit Blendgranaten und Tränengas gegen die Demonstrierenden vor. Protestteilnehmer bewarfen die Beamten mit Gegenständen. Teile einer Hauptverkehrsstraße wurden gesperrt.

Bereits am Freitag hatten aufgebrachte Demonstranten in der kalifornischen Metropole einen Fahrzeugkonvoi der Einwanderungsbehörde (ICE) verfolgt und die Beamten mit Eiern beworfen. Die Polizei trieb die Menge mit Blendgranaten auseinander. Auslöser des Protests waren Razzien in mehreren Stadtvierteln, bei denen mehrere Migranten festgenommen wurden.

Nach den Auseinandersetzungen entlang des ICE-Konvois versammelten sich Medienberichten zufolge in der Innenstadt Hunderte Demonstranten und forderten die sofortige Freilassung der Festgenommenen. Als die Polizei die weitgehend friedliche Kundgebung auflöste, kam es ebenfalls zu teils gewaltsamem Auseinandersetzungen.

US-Regierung entsendet Nationalgarde

Die landesweiten Razzien sind Teil der Migrationspolitik von US-Präsident Donald Trump, die seit Beginn seiner zweiten Amtszeit eine Massenabschiebung von Einwanderern zum Ziel hat. Nach den jüngsten Ausschreitungen teilten die Behörden in Los Angeles mit, sie würden gegen gewalttätige Demonstrierende vorgehen. Zugleich warnten sie vor der eskalierenden Wirkung einer anhaltenden Präsenz von ICE-Beamten. Am Freitag hatte die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, das Vorgehen der Bundesbeamten bereits verurteilt.

"Wir machen Los Angeles sicherer", schrieb Tom Homan, den Trump mit den Massenabschiebungen betraut hat, im Onlinedienst X. "Bürgermeisterin Bass sollte uns danken." Zugleich kündigte Homan für Samstagabend (Ortszeit) den Einsatz der Nationalgarde in Los Angeles an. 

Trumps stellvertretender Stabschef Stephen Miller bezeichnete die Proteste als "gewaltsamen Aufstand". Der stellvertretende Chef der US-Bundespolizei FBI, Dan Bongino, teilte mit, bei den Protesten am Freitag habe es eine Reihe von Festnahmen gegeben. "Ihr bringt Chaos, wir bringen Handschellen", schrieb er auf X. "Recht und Ordnung werden sich durchsetzen."

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