Paris St. Germain macht da weiter, wo es im Champions-League-Finale von München aufgehört hat. Beim 4:0-Sieg gegen Atletico Madrid überzeugte PSG mit feinem Kombinationsspiel und feierte einen gelungenen Auftakt in der Klub-WM.

Torschütze zum 2:0 und Dreh- und Angelpunkt in Paris' Kombinationsspiel: Vitinha. IMAGO/NurPhoto
Gleich am zweiten Tag der Klub-WM kam es zu einem europäischen Top-Duell in Gruppe B: Paris St. Germain, das sich jüngst den Traum vom Champions-League-Titel erfüllen konnte, forderte Atletico Madrid. Und dass die Franzosen ihren Triple-Triumph in den USA bestätigen wollen, zeigte der Blick auf die Aufstellung: Es begann die gleiche Elf wie beim 5:0-Finalsieg gegen Inter Mailand, lediglich Gonzalo Ramos ersetzte den angeschlagenen Dembelé.
Atleticos Pressing läuft ins Leere
PSG tat sich jedoch in der Anfangsphase schwer gegen das giftige Pressing der Rojiblancos. Die erste Chance gehörte gar Atletico, Alvarez zirkelte einen Freistoß nur Zentimeter am Tor vorbei (3.). Doch nach einer ausgeglichenen Anfangsviertelstunde fanden die Franzosen in ihr gewohnt sicheres Kombinations- und Positionsspiel und übernahmen die Kontrolle über die Partie. Die Führung nach 19 Minuten war folgerichtig: Eine starke Kombination über Doué und Kvaratskhelia vollendete Fabian präzise ins rechte untere Eck.
"Les Parisiens" dominierten in der Folge das Spiel nach Belieben, das Pressing von Atletico lief nur noch ins Leere. Und auch die gefürchteten Konter der Rojiblancos unterband PSG. Allerdings verwaltete PSG in der kalifornischen Mittagshitze die knappe Führung eher, als auf das zweite Tor zu gehen; lediglich Ramos prüfte bis in die Schlussphase der ersten Hälfte einmal noch Oblak (38.). So hätte Griezmann aus dem Nichts beinahe für den Ausgleich gesorgt, zielte jedoch genau auf Donnarumma (45.+1). Im direkten Gegenzug nutzte Vitinha allerdings eine übergroße Lücke in der Atleti-Abwehr und traf überlegt zum 2:0-Pausenstand (45.+1).
Oblak mit den Fingerspitzen - Alvarez-Treffer zurückgenommen
Nach dem Seitenwechsel kam Atletico deutlich giftiger zurück auf das Feld und konnte dem Kombinationsspiel von PSG wieder besser Einhalt gebieten. Und dennoch brauchte es Glück, um nicht endgültig ins Hintertreffen zu geraten: Einen Schlenzer von Kvaratskhelia wischte Oblek noch mit den Fingerspitzen an die Unterkante der Latte (50.). Und plötzlich kam Atletico zum Anschlusstreffer, zumindest vermeintlich. Da Doué zuvor von Koke gefoult worden war, wurde Alvarez' Treffer nach VAR-Einsatz aberkannt (60.) - sehr zum Ärger der Madrider Bank.
PSG hatte die Kontrolle verloren, allerdings erlahmte in der Folge durch viele Fouls und Wechsel auch der Spielfluss. Es häuften sich nun die kuriosen Aktionen: Oblak ließ einen Ball beim Abwurf fallen und hatte Glück, dass Reinildo das 3:0 unterband (78.). Wegen Meckerns flog danach der bereits gelbverwarnte Lenglet vom Platz, Atletico war nun in Unterzahl (78.). Und schließlich setzte Sörloth den Ball aus drei Metern unbedrängt über das leere Tor (82.).
Mayulu und Lee mit späten Treffern
Es war der letzte Warnschuss für PSG, das die Zügel in den Schlussminuten nochmals anzog und wieder zur Kontrolle fand. Der eingewechselte Mayulu sorgte für die Entscheidung, als er nach einer verunglückten Klärung den Ball eiskalt ins kurze Eck knallte (87.). Und nachdem Mbaye den Pfosten getroffen hatte (90.+3), schaltete sich nochmals VAR Bastian Dankert ein. Le Normand hatte den Nachschuss mit der Hand geblockt, das Schiedsrichtergespann bewertete dieses als strafbar.
So durfte der eingewechselte Lee aus elf Metern den Schlusspunkt (90.+7) auf einen rundum gelungenen Auftakt in die Klub-WM für den Champions-League-Sieger setzten. Atletico muss dagegen bereits nach dem ersten Spieltag einige Wunden lecken, zu unterlegen war die Elf von Diego Simeone über weite Strecken.
Weiter geht es für beide am Freitag (MESZ). Dann trifft zunächst Atletico auf die Seattle Sounders (0 Uhr), ehe PSG es mit dem Copa-Libertadores-Sieger Botafogo aus Rio de Janeiro zu tun bekommt (3 Uhr).