Der FC Bayern startet perfekt ins Turnier. Ein Auftakt nach Maß. Es konnten frühzeitig Kräfte geschont werden, dazu hat die Mannschaft nicht aufgehört und an der Tordifferenz gearbeitet. Zweistellig zu gewinnen und ohne Gegentreffer zu bleiben, ist top, für die Münchner aber waren andere Geschichten entscheidend.

Top-Start: Thomas Müller schreibt Geschichte. IMAGO/MIS
Von der Klub-WM aus Cincinnati, Ohio, über den FC Bayern berichtet Georg Holzner
Sechs Personalien sorgten bei diesem seriösen 10:0 gegen ein zugegebenermaßen halbprofessionelles Auckland City, und das sagen die Neuseeländer selbst über sich, für positive Ereignisse, die jedem einzelnen guttun und die Mannschaft in Gänze für den weiteren Turnierverlauf profitieren kann.
Kingsley Coman: Der Franzose gilt als Verkaufskandidat, die Münchner Sportbosse hoffen auf ein Angebot zu passenden Konditionen, um mit dem 28-Jährigen Einnahmen generieren zu können. Nun startete Coman beim Auftakt und war der mit Abstand gefährlichste Mann der ersten Hälfte - bis zu seiner Auswechslung. Und erzielte das erste Tor des Turniers. Er glänzte als Vollstrecker (Doppelpack) und als Vorbereiter. Coman war und ist ein Turnierspieler. Er traf beispielsweise schon in einem DFB-Pokalfinale - und machte den 1:0-Siegtreffer im Champions-League-Endspiel von 2020.
Tah glücklich, Karl bereit für mehr
Jonathan Tah: Der Neuzugang stand direkt in der Anfangsformation, gab viele Kommandos, fügte sich ohne Anlaufzeit in die neue Mannschaft ein. Natürlich erleichterte der Gegner ihm die Integration, aber das ist keineswegs ein Makel. Der 29-Jährige bereitete das erste Tor vor - und sagte nach Abpfiff, dass er einfach glücklich sei, das "Trikot mit diesem Wappen tragen zu dürfen". Eine gelungene Premiere.

"Außer Geld nur Probleme": Die Tücken der Klub-WM
In der Nacht von Samstag auf Sonntag startet die Klub-WM in den USA. Für die Vereine bedeutet das viele Problematiken. Welche genau, das erklärt kicker-Reporter Benni Hofmann. Außerdem: Warum Sané zu Galatasaray wechselt - und trotzdem die Klub-WM für Bayern spielt.
13.06.25 - 13:37 Uhr 14:24 Minuten
Lennart Karl: Der zweite Debütant an diesem Sonntag ist zwölf Jahre jünger als Tah. Karl stand zuvor schon dreimal im Profikader der Münchner, durfte nun gegen Auckland City erstmals auch aktiv mitmischen. Er kam zur Pause für den starken Michael Olise, spielte frech und selbstbewusst auf, hatte ein wenig Pech bei seinen Abschlüssen. Doch das ist zweitrangig. Was zählt, ist, dass ihm dieser Sprung zu den Profis gelungen ist. Der 17-jährige Youngster ist bereit für mehr.
Musialas perfektes Comeback - Müller legt den Grundstein selbst
Dayot Upamecano: Knapp drei Monate musste Upamecano aufgrund von freien Gelenkskörpern im Knie pausieren. Vor gut einer Woche kehrte zurück ins Teamtraining - und jetzt auf den Platz. Trotz Hitze und fehlendem Rhythmus wirkte der französische Innenverteidiger spritzig. Gut für die Münchner, nachdem Min-Jae Kim noch eine Weile, mindestens bis Juli, also Viertelfinale (Tendenz länger), fehlen wird. Für Upamecano ein guter erster Schritt auf dem Weg zurück in die Startelf.
Jamal Musiala: Das zweite Comeback. Und was für eins. Besser könnte es nach gut zwei Monaten Verletzungspause (Muskelbündelriss) kaum laufen. Einwechslung nach etwas mehr als einer Stunde (61.) - und dann ein lupenreiner Hattrick in 24. Minuten. Ein schöner Schlenzer, ein herausgeholter und verwandelter Strafstoß und Nutznießer einer Torwart-Unkonzentriertheit. Musialas Rückkehr stärkt die Titelträume der Bayern.
Thomas Müller: Last, but not least. Das bayerische Urgestein stand 90 Minuten auf dem Platz, topfit, bereitete das 3:0 von Olise vor, erzielte dann selbst das 5:0, womit er der erste Spieler der Geschichte ist, der bei einer klassischen Weltmeisterschaft sowie einer Klub-WM trifft, sowie das 10:0, den Endstand. Dieses Tor wiederum war sein 250. Pflichtspieltor für Bayern München. Mehr Historie geht kaum. Müller legt den Grundstein für sein letztes, großes Turnier selbst. Was sonst.