Der SC Freiburg rüstet in der Offensive auf. Auch, um für einen Abgang von Unterschiedsspieler Ritsu Doan gewappnet zu sein. Dessen japanischer Landsmann Yuito Suzuki (23) wird einer von drei neuen Offensivkräften.

Spielt mit Bröndby IF noch in der dänischen Meisterrunde: Der Japaner Yuito Suzuki IMAGO/Gonzales Photo
Seit einiger Zeit haben die Freiburger Sportchefs Jochen Saier und Klemens Hartenbach die Kaderplanung weitgehend unabhängig von einer Europacup-Zulassung vorangetrieben. Seit Samstagabend ist klar: Der ganz große Schritt in die Champions League ist erneut nicht gelungen. Doch je mehr Zeit ins Land geht, desto mehr wird der Stolz auf das in der ersten Saison mit Cheftrainer-Neuling Julian Schuster erreichte Europa-League-Ticket in den Vordergrund rücken. Es wird die dritte Teilnahme an diesem Wettbewerb binnen vier Saisons.
Die Freiburger Fans haben ihre Mannschaft ohnehin schon während des letztlich mit 1:3 gegen Eintracht Frankfurt verlorenen Finales um die Königsklasse ausschließlich für den erreichten 5. Platz gefeiert - und dürfen sich nun auf gleich drei neue Offensivspieler freuen.
Schnäppchen Scherhant
Schon seit Anfang Mai hat sich die Verpflichtung von Cyriaque Irié (19) abgezeichnet, der für eine Ablöse zwischen acht und neun Millionen Euro vom französischen Zweitligisten Troyes verpflichtet wird. An diesem Montag folgte die Vollzugsmeldung: Irié ist der erste Freiburger Sommerzugang 2025.
Ein regelrechtes Schnäppchen ist dagegen der Transfer des deutschen U-21-Nationalspielers Derry Scherhant (22), über dessen bevorstehenden Abgang von Hertha BSC der kicker exklusiv berichtet hatte. Dank einer Ausstiegsklausel muss Freiburg nur zwei Millionen Euro an den Hauptstadtklub zahlen. Die Vollzugsmeldung der Scherhant-Verpflichtung dürfte bald folgen.
Suzuki ist noch in der dänischen Meisterrunde gefordert
Nun hat der Sport-Club auch mit Yuito Suzuki vom dänischen Erstligisten Bröndby IF Einigkeit erzielt. Sky hatte darüber zuerst berichtet. Für diesen dritten neuen Offensivspieler werden die Freiburger wieder etwas tiefer in die Tasche greifen: Eine Basisablöse zwischen sieben und acht Millionen Euro wird in Richtung des Kopenhagener Vorortklubs fließen.
Der Japaner Suzuki, der nach einigen Juniorenländerspielen auch schon ein A-Länderspiel für sein Land absolviert hat, spielt aktuell noch mit Bröndby in der dänischen Meisterrunde. Am heutigen Montag sowie am kommenden Sonntag stehen noch die abschließenden Partien gegen Midtjylland und Aarhus GF an. Bröndby ist aktuell Dritter, kann nicht mehr Zweiter und Erster werden, muss seinen Platz aber noch gegen Randers und Nordsjaelland verteidigen.
Für Suzuki stehen in der aktuellen Saison 2024/25 in 38 Pflichtspielen für Bröndby zwölf Tore und sechs Vorlagen in der Statistik. Der wendige und dribbelstarke Rechtsfüßer spielt vorwiegend auf dem rechten Flügel, kann aber auch auf der Zehn oder in der Spitze eingesetzt werden. Der schnelle Scherhant, ebenfalls Rechtsfüßer, kommt vorwiegend über die linke Bahn, spielte bei Hertha zuletzt aber auch als Teil einer Doppelspitze.
Geht Doan? Rund 18 Millionen für drei Neue
Der wuchtige und geradlinige Irié ist wiederum auch vorwiegend rechts außen beheimatet, um mit seinem starken linken Fuß nach innen ziehen zu können. Das ist ein Markenzeichen von Ritsu Doan, dem Freiburger Unterschiedsspieler der aktuellen Saison. Nach zehn Toren und acht Vorlagen in seiner dritten Bundesliga-Saison für den SC, steht der 57-malige japanische Nationalstürmer national wie international im Fokus einiger Klubs.
Dortmund und Eintracht Frankfurt bewegen sich im Kreis der Interessenten. Der umworbene Doan betonte am Wochenende seine "Liebe zum Sport-Club" und kündigte an, sich im Urlaub Gedanken um seine Zukunft zu machen. Ein Abgang Doans, der mehr als 20 Millionen Euro Ablöse in die Kassen spülen soll, ist als wahrscheinlich anzusehen.
Auch deswegen investiert der Sport-Club bereits jetzt rund 18 Millionen Euro in Irié, Scherhant und Suzuki. Drei junge, entwicklungsfähige Offensivkräfte, die bestenfalls eine ähnliche Entwicklung wie Doan nehmen sollen. Wobei in der Startelf bei einem Doan-Abschied zunächst mal nur ein Platz frei würde - auf den sich auch Acht-Millionen-Winterzugang Niklas Beste Hoffnungen macht, der wie Doan und Irié Linksfüßer ist.
Carsten Schröter-Lorenz