DFB-Pokal: Mainz-Boss kritisiert DFB-Funktionäre - Sieg gegen Dresden

vor 3 Stunden 1

Die Favoriten Mainz 05 und Fortuna Düsseldorf setzten sich am Montag in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen klassentiefere Teams durch, glänzten dabei aber nicht. Dennoch sind sie ebenso eine Runde weiter wie Hertha BSC, das Zweitliga-Konkurrent Preußen Münster im Elfmeterschießen besigte.

Ärger gibt es bei den Mainzern, sie hätten gerne am Wochenende gespielt, weil sie am Donnerstag international im Einsatz sind. Der DFB entsprach diesem Antrag aber nicht.

Bundesligist FSV Mainz 05 hat die Pflichtaufgabe im DFB-Pokal gelöst und Schwung für das straffe Startprogramm aufgenommen. Drei Tage vor dem Play-off-Hinspiel in der Conference League bei Rosenborg Trondheim in Norwegen siegte das Team von Trainer Bo Henriksen im Erstrunden-Duell bei Zweitliga-Aufsteiger Dynamo Dresden 1:0 (1:0).

Nationalspieler Nadiem Amiri sorgte mit einem herrlichen Freistoß für den Siegtreffer (22. Minute). Dresdens Jakob Lemmer scheiterte per Handelfmeter an Robin Zentner (65.), die Sachsen verloren nach dem Fehlstart in der Liga damit auch das dritte Pflichtspiel in dieser Saison.

Mainz-Torschütze Amiri

Mainz-Torschütze Amiri

Foto: Robert Michael / dpa

Die 05er hätten das Pokalspiel gerne bereits am Wochenende gespielt, sowohl der Antrag auf Verlegung als auch der Einspruch beim DFB-Bundesgericht wurden jedoch abgelehnt – sehr zum Unverständnis von FSV-Sportvorstand Christian Heidel. »Was da passiert ist, ist für mich eine Farce«, sagte der 62-Jährige vor dem Anpfiff bei Sky und kritisierte die Verantwortlichen beim DFB scharf: »Da sitzen dann so ein paar Schreibtischakrobaten beim DFB – und da mein ich nicht den DFB allgemein, sondern die Leute, die das entschieden haben.«

Überhaupt nicht wach wirkten vor dem Mammutprogramm mit fünf Spielen in 14 Tagen zu Beginn die Mainzer, bei denen Stürmer Nelson Weiper aufgrund von Wechsel-Diskussionen nicht im Kader stand. Zentner (3.) und Dominik Kohr (6.) retteten zweimal in letzter Not, allen voran SGD-Stürmer Nils Fröling ließ mehrere gute Gelegenheiten für den Underdog liegen.

Dann aber sorgte Amiri mit seinem Freistoß aus 25 Metern für den Brustlöser. Die Gäste wurden in der Folge besser und hätten durch Paul Nebel zweimal nachlegen können (33./41.).

In der zweiten Hälfte setzte sich das Spiel auf Augenhöhe fort, Lemmer ließ mit seinem schwach geschossenen Elfmeter nach Handspiel von Ben Bobzien die beste Chance auf den Ausgleich liegen. Henriksen sah in der hektischen Schlussphase wegen Spielverzögerung außerhalb seiner Coachingzone noch die Rote Karte und musste auf die Tribüne (87.).

Fortuna Düsseldorf ist im DFB-Pokal mit Mühe in die zweite Runde eingezogen. Der Zweitligist, in der Saison 2023/24 noch im Halbfinale, setzte sich nach Startschwierigkeiten zum Auftakt 4:2 (0:1) bei Drittliga-Aufsteiger 1. FC Schweinfurt durch und fuhr den ersten Pflichtspielsieg der neuen Saison ein. Die ersten beiden Ligapartien hatte die Mannschaft von Trainer Daniel Thioune verloren.

Shinta Appelkamp (66.) und die Neuzugänge Cedric Itten (68.) und Florent Muslija (72.) trafen innerhalb von sechs Minuten für die Fortuna, der bereits angezählte Thioune darf zunächst aufatmen. Der Außenseiter, wie Düsseldorf punktloses Schlusslicht seiner Liga, war durch Manuel Wintzheimer (44., Handelfmeter) in Führung gegangen. Erik Shuranov (83.) machte die Partie nochmal spannend, Appelkamp (86.) besorgte den Endstand. Im vergangenen Jahr waren die Düsseldorfer in der ersten Runde noch am damaligen Drittligisten Dynamo Dresden (0:2) gescheitert.

Düsseldorf begann zunächst nervös, kam dann aber immer besser ins Spiel. Als die Führung in der Luft lag, geriet die Fortuna in Rückstand. Bei einem seltenen Entlastungsangriff der Schweinfurter bekam Moritz Heyer nach einer Flanke den Ball im Strafraum an den Arm, Wintzheimer blieb vom Punkt eiskalt.

Nach der Pause erhöhte die Thioune-Elf den Druck. Appelkamp glich mit einem ansehnlichen Schlenzer aus, nur zwei Minuten später staubte der neue Stürmer Itten zur Führung ab, nachdem Schweinfurts Schlussmann Maximilian Weisbäcker einen Distanzschuss nur nach vorne abwehren konnte. Muslija legte nach. Shuranov brachte den Drittligisten wieder heran – doch Appelkamp räumte die Zweifel aus.

Zweitligist Hertha BSC ist mit viel Dusel erfolgreich in die ewige Endspiel-Mission im DFB-Pokal gestartet. Die Berliner setzten sich in der ersten Runde trotz einer über weite Strecken enttäuschenden Leistung beim Ligakonkurrenten Preußen Münster 5:3 nach Elfmeterschießen durch, Torhüter Tjark Ernst hatte die Mannschaft von Trainer Stefan Leitl zuvor mit mehreren Glanztaten vor dem frühen Aus bewahrt. Nach 120 Minuten hatte es 0:0 gestanden.

Den entscheidenden Elfmeter verwandelte Sebastian Grönning. Aufseiten der Preußen vergab Babis Makridis als einziger Schütze. Die ambitionierten Hauptstädter starteten damit erfolgreich in die ewige Mission, das Endspiel im eigenen Stadion zu spielen. Die Münsteraner, wie die Berliner in der Liga mit nur einem Punkt aus zwei Spielen, waren zwar weitgehend überlegen, belohnten sich für den großen Aufwand aber nicht.

Vor allem in der regulären Spielzeit scheiterten die Preußen immer wieder am starken Ernst, der mit der deutschen U21 vor wenigen Monaten als Ersatz Vize-Europameister geworden war. Die Hertha blieb lange harmlos, die beste Gelegenheit vergab Dawid Kownacki kurz vor Schluss frei stehend aus wenigen Metern (89.). In der Verlängerung mieden beide Teams das Risiko, Fabian Reese scheiterte mit der einzigen Großchance in der 120. Minute an Münsters Keeper Johannes Schenk.

Gesamten Artikel lesen