Deutschland ist bei den Metallen der Seltenen Erden stark von Importen abhängig, vor allem aus China: Rund zwei Drittel beziehen deutsche Firmen aus China. Zu den Metallen der Seltenen Erden gehören 17 Elemente, darunter Cer, Dysprosium, Lanthan, Neodym oder Yttrium. Sie sind für die Herstellung vieler Hochtechnologieprodukte notwendig, darunter Halbleiter, Akkus oder starke Permanentmagnete, die unter anderem in Elektromotoren oder Windkraftanlagen verbaut werden.
Zwar importieren auch andere Länder der Europäischen Union (EU) diese Rohstoffe von dort. In Deutschland liege der Anteil jedoch höher, teilte das Statistische Bundesamt mit. 65,5 Prozent der eingeführten Metalle der Seltenen Erden, insgesamt 3400 Tonnen, kamen demnach aus China. In der gesamten EU seien es 46,3 Prozent gewesen. Der prozentuale Anteil in Deutschland ist aber zurückgegangen: 2023 importierte Deutschland laut Statistischem Bundesamt noch 69,1 Prozent aus China.
Zweitwichtigstes Importland war Österreich: Von dort kamen 1200 Tonnen, was einem Anteil von 23,2 Prozent entspricht. Auf Platz 3 landete Estland mit 300 Tonnen und einem Anteil von 5,6 Prozent. Allerdings produzieren beiden Länder nicht die Rohstoffe, sondern verarbeiten sie lediglich weiter und exportieren sie dann. Die ursprüngliche Herkunft ist laut Statistischem Bundesamt nicht nachweisbar.
Deutschland importierte 2024 weniger Metalle der Seltenen Erden
Insgesamt importierte Deutschland im vergangenen Jahr weniger Metalle der Seltenen Erden, nämlich 5200 Tonnen im Wert von 64,7 Millionen Euro. 2023 waren es 5900 Tonnen im Wert 66 Millionen Euro. Der Höchststand der vergangenen zehn Jahre war im Jahr 2018 mit 9700 Tonnen.
Weil die Metalle der Seltenen Erden wichtig sind, stuft sie die EU als strategische Rohstoffe ein. Bis 2030 dürfen EU-Länder nur noch maximal 65 Prozent eines solchen Rohstoffs aus einem einzelnen Land importieren. Die Beschränkung gilt für jedes Metall der Seltenen Erden einzeln. Die derzeit in der EU verarbeiteten Mengen an Cer, Lanthan, Neodym, Praseodym und Samarium stammen fast vollständig aus China.
Können Pflanzen Metalle der Seltenen Erden gewinnen?
Entgegen ihrer Bezeichnung sind Metalle der Seltenen Erden gar so nicht selten: Ein Kilogramm beliebigen Bodens enthält etwa 200 Milligramm Seltene Erden. Das Problem ist die gleichmäßige Verteilung, die eine bergmännische Gewinnung schwierig macht. Deshalb wird als alternative Abbaumethode das Phytomining erwogen, bei dem sich Rohstoffe mithilfe von Pflanzen aus dem Erdboden gewinnen lassen.
Derzeit ist China der größte Produzent von Metallen der Seltenen Erden. Die chinesische Regierung setzt diese als Druckmittel im Handelskonflikt ein. Anfang des Monats hat sie ein Exportverbot erlassen.
Europa versucht deshalb, sich von China zu lösen. 2023 wurde in Schweden ein großes Vorkommen entdeckt. Bis es ausgebeutet werden kann, vergehen allerdings noch etliche Jahre. Auch in Grönland gibt Metalle der Seltenen Erden – ein Grund dafür, dass US-Präsident Donald Trump die Insel den USA einverleiben will.
(wpl)