Der Segway Ninebot Max G3 D ist ein würdiger Nachfolger des G2 D und setzt im Test neue Maßstäbe mit starkem Motor, toller Federung und smarten Funktionen.
Segway dominiert den E-Scooter-Markt seit Jahren mit hochwertigen Modellen. Der Ninebot Max G2 D führte lange unsere Bestenliste an und überzeugte mit seiner Reichweite, dem integrierten Ladegerät und dem ausgezeichneten Fahrverhalten. Mit dem neuen G3 D legt Segway die Messlatte noch höher.
Im Vergleich zum Vorgänger G2 D bietet der G3 D zahlreiche Verbesserungen: Statt einer einfachen Federung kommt nun eine vollständige hydraulische Federung zum Einsatz. Der Motor wurde von 900 Watt Spitzenleistung auf beeindruckende 2000 Watt aufgerüstet. Neu ist auch das integrierte Navigationssystem, das den Fahrer sicher ans Ziel führt. Zudem wurde die Akkulaufzeit optimiert.
Gegenüber dem ZT3 Pro (Testbericht), der mit seiner hochwertigen Verarbeitung, dem 1600-Watt-Motor und der Vollfederung punktet, kann der G3 D in fast allen Bereichen mithalten oder ihn sogar übertreffen. Der G3 D bietet einen noch stärkeren 2000-Watt-Motor und ist mit 24,6 kg etwas leichter als der fast 30 kg schwere ZT3 Pro. Beide E-Scooter verfügen über große Reifen (11 Zoll), umfangreiche App-Funktionen und Apple-Find-My-Integration.
Der Registrierungszwang für die App bleibt bei Segway bestehen – ein kleiner Wermutstropfen in einem ansonsten hervorragenden Gesamtpaket. Für 949 Euro (Amazon) bekommt man ein Kraftpaket, das kaum Wünsche offenlässt.
Aufbau, Optik & Verarbeitung
Der Aufbau des Segway Ninebot Max G3 D gestaltet sich erfreulich einfach: Vier Schrauben fixieren den Lenker, zwei weitere das Nummernschild – fertig! Danach empfiehlt es sich, alle Schrauben und den Luftdruck zu prüfen. Wir raten außerdem dringend zum Helmtragen beim Fahren. Im Standardlieferumfang enthalten sind der E-Scooter selbst und ein Kabel für das integrierte Schnellladegerät. Wer auf zusätzliches Zubehör wie den optionalen 460-Wh-Akku oder das DC-Ladegerät hofft, muss sich bis Q3 2025 gedulden.
Optisch zeigt sich der G3 D in einem professionellen, funktionalen Design mit klaren Linien und mattschwarzer Oberfläche. Der E-Scooter wirkt massiv und haltbar, wenig filigran, aber dafür umso solider. Das silberne Segway-Logo auf der Lenkstange setzt einen dezenten Kontrast zur dunklen Grundfarbe. Rote Akzente wie das Bremskabel, die roten Bremsen und dezente rote Striche auf dem Trittbrett lockern das ansonsten schlichte Design etwas auf. Der Look ist professionell und wenig verspielt – eben ein E-Scooter für Erwachsene, nicht für Kinder.
Segway Ninebot Max G3 D Bilder
Die Verarbeitungsqualität ist erstklassig und übertrifft sogar den bereits gut verarbeiteten G2 D. Hier wackelt nichts, knarzt nichts – alles wirkt wie aus einem Guss. Die Materialqualität ist durchweg hoch, jedes Detail sorgfältig ausgeführt. Mit einer Wasserbeständigkeit von IPX6 für das Gehäuse und IPX7 für den Akku ist der E-Scooter gut gegen Spritzwasser und kurzes Eintauchen geschützt – perfekt für Fahrten bei leichtem Regen. Die maximale Tragfähigkeit beträgt beeindruckende 130 kg, was den E-Scooter auch für schwerere Fahrer attraktiv macht.
Besonders praktisch im Alltag: An der Lenkstange befindet sich ein Haken für Beutel oder Tüten – ideal für den schnellen Einkauf auf dem Heimweg. Die 11-Zoll großen, schlauchlosen Luftreifen kommen mit einer selbstabdichtenden Gelschicht, die Löcher bis zu 4 mm eigenständig repariert. Diese Technologie reduziert das Risiko von Reifenpannen erheblich.
Mit knapp 25 kg ist der G3 D allerdings kein Leichtgewicht. Wer den E-Scooter regelmäßig in den Kofferraum heben, Treppen hinauftragen oder zum Laden in die Wohnung bringen muss, sollte diesen Punkt bedenken. Zum Vergleich: Der ZT3 Pro wiegt mit fast 30 kg noch mehr, was den G3 D im direkten Vergleich fast schon schlank erscheinen lässt – alles eine Frage der Perspektive.
Lenker & Display
Der Lenker des Segway Ninebot Max G3 D ist ergonomisch geformt und bietet eine angenehme Griffposition. Obwohl er nicht in der Höhe verstellbar ist, passt er gut für mittlere bis große Personen. Die Bedienelemente sind durchdacht platziert und auch blind erreichbar – ein wichtiger Sicherheitsaspekt, der es ermöglicht, den Blick stets auf die Straße gerichtet zu halten. Clever: Eine der Tasten kann frei belegt werden, was eine individuelle Anpassung an die eigenen Bedürfnisse erlaubt. So kann man etwa den Boost-Modus, die Lichtsteuerung oder andere häufig genutzte Funktionen auf Knopfdruck aktivieren.
Das 2,4-Zoll-Smart-TFT-Farbdisplay ist ein echtes Highlight und gehört zu den schönsten Displays, die wir je an einem E-Scooter gesehen haben. Es ist elegant in den Lenker integriert und zeigt alle wichtigen Informationen auf einen Blick: aktuelle Geschwindigkeit, Akkustand in Prozent (nicht nur als Balkenanzeige), gewählter Fahrmodus und zurückgelegte Strecke. Bei direkter Sonneneinstrahlung ist es zwar nicht perfekt ablesbar, aber immer noch ausreichend gut zu erkennen. Die Darstellung ist klar strukturiert und auch während der Fahrt gut zu erfassen.
Der absolute Clou des Displays ist die integrierte Navigation mit dem Kartendienst Here. Im Test funktionierte diese Funktion tadellos und zeigte zuverlässig Richtungspfeile, Entfernungsanzeigen und sogar Straßennamen an. Dies ist ein echter Mehrwert gegenüber vielen Konkurrenzmodellen, bei denen man für die Navigation zusätzlich ein Smartphone benötigt. Schade ist allerdings, dass kein USB-A- oder USB-C-Port zum Laden von Endgeräten vorhanden ist – das wäre die perfekte Ergänzung zum Navigationssystem gewesen.
Die Beleuchtung des G3 D wirkt durchdacht. Das 6-Watt-LED-Frontlicht ist beeindruckend hell und bietet auch bei Dunkelheit eine gute Sicht. Es kann in der Höhe variiert werden, um den Abstrahlwinkel optimal einzustellen, und schaltet sich bei Dunkelheit automatisch ein. Das rote Rücklicht dient gleichzeitig als Bremslicht.
Die integrierten Blinker an den Enden des Lenkers erhöhen die Sicherheit im Straßenverkehr. Ein akustisches Signal beim Blinken erinnert daran, den Blinker nach dem Abbiegen wieder auszuschalten – diese Funktion lässt sich bei Bedarf über die App deaktivieren. Schade ist allerdings, dass keine zusätzlichen Blinker am Heck verbaut wurden, was die Sichtbarkeit für nachfolgende Verkehrsteilnehmer noch weiter verbessert hätte.
App
Die Segway Mobility App ist richtig gut, allerdings ist ihre Installation, wie bei anderen Segway-E-Scootern auch, Pflicht. Verfügbar für iOS und Android bietet sie ein übersichtliches Interface mit logisch strukturierten Menüs. Die Ersteinrichtung erfolgt schnell – alle Funktionen sind sinnvoll angeordnet und leicht zu finden. Im Gegensatz zu vielen anderen Hersteller-Apps, die oft unausgereift oder überladen wirken, hat Segway hier eine Lösung geschaffen, die das Nutzererlebnis tatsächlich verbessert und nicht verkompliziert.
Segway Ninebot Max G3 D Screenshot
Die Kernfunktionen der App umfassen die umfassende Überwachung des Fahrstatus. Neben Geschwindigkeit, Akkustand und zurückgelegter Strecke werden auch detaillierte Statistiken zu Fahrten angezeigt. Die App erlaubt die Anpassung der Fahrmodi an persönliche Vorlieben. Das Ladelimit kann eingestellt werden, um die Akkulebensdauer zu verlängern. Auch die Stärke der Energierückgewinnung beim Bremsen lässt sich individuell anpassen.
Das Sicherheitspaket der App ist beeindruckend umfangreich. Die Bluetooth-basierte Sperrtechnologie erkennt, wenn sich der Besitzer nähert, und entsperrt den Scooter automatisch – eine Art „Keyless Go“ für den E-Scooter. Alternativ funktioniert auch ein Code direkt am E-Scooter zur Entsperrung. Bei unerlaubter Bewegung kann die App einen Alarm auslösen und den Fahrer benachrichtigen. Apple-Nutzer profitieren zudem von der Integration mit „Find My“ – so lässt sich der Scooter bei Verlust oder Diebstahl orten. Die Toneffekte des E-Scooters, wie das akustische Signal beim Blinken, können über die App ein- oder ausgeschaltet werden.
Ein herausragendes Feature ist die integrierte Navigation mit dem Kartendienst Here. Nach Eingabe des Ziels werden die Anweisungen direkt auf dem Display des E-Scooters angezeigt – mit Pfeilen, Entfernungsanzeigen und Straßennamen. Im Test funktionierte diese Funktion tadellos und führte zuverlässig ans Ziel.
Einziger Wermutstropfen bleibt der Registrierungszwang bei der ersten Nutzung – ein kleines Ärgernis in einer ansonsten hervorragenden App, die in puncto Funktionsumfang und Benutzerfreundlichkeit neue Maßstäbe setzt.
Fahren
Der Fahrspaß mit dem Segway Ninebot Max G3 D beginnt bereits beim ersten Tritt auf das großzügig dimensionierte Trittbrett. Es bietet ausreichend Platz für verschiedene Standpositionen und vermittelt sofort ein sicheres Gefühl. Das hintere Schutzblech macht einen robusten Eindruck und hält auch versehentlichen Tritten stand. Mit einer maximalen Zuladung von 130 kg ist der E-Scooter für ein breites Spektrum an Fahrern geeignet.
Ein Highlight ist die doppelte hydraulische Federung an Vorder- und Hinterrad. Sie nimmt holprigen Pflastersteinen den Schrecken und macht Fahrten auf unebenem Terrain zum Kinderspiel. Die Federung kann an das Fahrergewicht angepasst werden.
Die 11-Zoll-Luftreifen tragen zusätzlich zum Fahrkomfort bei. Das Reifenprofil ist für Straßenfahrten optimiert, bietet aber auch auf leichteren Offroad-Strecken ausreichend Grip. Die Reifen rollen ruhig und schlucken viele Unebenheiten weg, was besonders bei längeren Fahrten den Komfort deutlich erhöht.
Trotz des stattlichen Eigengewichts zeigt sich der G3 D erstaunlich wendig und agil. Kurven lassen sich präzise nehmen, und auch bei engen Wendemanövern behält man stets die volle Kontrolle. Das Trittbrett sorgt für einen niedrigen Schwerpunkt, was die Stabilität bei höheren Geschwindigkeiten verbessert. Gleichzeitig bietet der E-Scooter genug Bodenfreiheit, um problemlos über kleinere Hindernisse wie abgesenkte Bordsteinkanten zu rollen.
Motor & Bremsen
Der Motor ist ein echtes Biest! 500 Watt Nennleistung (Deutschland-konform) und 2000 Watt Spitzenleistung katapultieren jeden Fahrer in kürzerester Zeit auf 20 km/h. Steigungen meistert er ohne zu schnaufen. Der Heckantrieb läuft angenehm ruhig.
Der Boost-Modus ist brutal: Per App freischaltbar und auf die programmierbare Taste legbar, liefert er volle Power auf Knopfdruck. Achtung: Nach vorne lehnen und festhalten, sonst droht ein unfreiwilliger Wheelie-Stunt! Im Test erweist sich dieser Motor als der stärkste, den wir bisher getestet haben.
Das Bremssystem mit doppelten Scheibenbremsen vorne und hinten plus elektronischer Hinterradbremse verzögert zuverlässig. Selbst bei höheren Geschwindigkeiten steht man schnell und sicher.
Akku
Mit 597 Wh Kapazität verspricht der Akku laut Hersteller bis zu 80 km Reichweite (bei 75 kg, 15 km/h, 25 °C) oder 75 km bei Vollgas. Im echten Leben mit mehr Gewicht, kälterem Wetter, Hügeln und häufigem Stop-&-Go rechnet man besser konservativer.
Ab Q3 2025 soll ein zusätzlicher 460-Wh-Akku die Reichweite auf bis zu 135 km steigern. Das integrierte Netzteil braucht nur ein Kabel – ideal für Reisen und ein Feature, das wir schon beim Vorgänger liebten. Ladezeit: 3,5 Stunden, mit optionalem DC-Ladegerät nur 2,5 Stunden. Das intelligente Batteriemanagement schützt vor Überladung und Tiefentladung.
Preis
Der Listenpreis beträgt 999 Euro im Segway Shop. Bei einigen Händlern wie Amazon ist er bereits ab 949 Euro zu haben. Nicht billig, aber angesichts der Ausstattung ein faires Angebot.
Fazit
Der Segway Ninebot Max G3 D ist der neue König im E-Scooter-Dschungel. Er übertrifft seinen Vorgänger in fast allen Belangen. Die hydraulische Federung macht selbst Waldwege befahrbar, der Motor hat Power satt, und smarte Features wie Navigation erfreuen den Technik-Fan.
Das hohe Gewicht von 24,6 kg ist ein nennenswerter Kritikpunkt. Dass der Blinker nicht auch am Heck sitzt, der Zusatzakku erst ab Q3 2025 erhältlich ist und es keinen USB-Anschluss zum Laden von Endgeräten gibt, lässt sich leicht verschmerzen. Der Preis von 949 Euro erscheint angesichts des Gebotenen mehr als fair.
Wer einen hochwertigen, leistungsstarken E-Scooter für den täglichen Gebrauch sucht, kann die Suche beenden. Der G3 D ist die eierlegende Wollmilchsau unter den E-Scootern – nur ohne Eier und Milch, dafür mit jeder Menge Fahrspaß!