„Der gute Bulle“ mit Armin Rohde im ZDF: An Krebs sterbe ich nicht, sagt er

vor 2 Tage 1

Fredo Schulz ist genervt. Keine Ahnung, was der Doktor jetzt noch von ihm will. Er hat sich doch erst letztens durchchecken lassen. Seit zweieinhalb Jahren ist er trocken, seine Werte sind in Ordnung. Zweimal ist er mit Schussverletzungen dem Tod entronnen, geht ihm durch den Kopf. „Ein Bulle ist für die Leute ein Mülleimer“, sinniert der Kommissar vor sich hin, als er all die Angriffe aus all den Dienstjahren an seinem geistigen Auge vorüberziehen lässt. Der Doktor macht dann nicht viel Federlesen: Darmkrebs, der Krebs hat gestreut, Fredo Schulz bleiben noch drei Monate, wenn er eine Chemotherapie macht, sechs Monate mehr.

„Sind Sie Gott, oder was?“

Wer die Serienfigur aus „Der gute Bulle“ und die Rollen kennt, die Armin Rohde in nun bald dreißig Filmen unter der Regie von Lars Becker schon gespielt hat, der weiß: Eine Chemo macht Schulz nicht. Mit dem Rat des Arztes, er könne doch jetzt tun, was er schon immer mal machen wollte, kann Schulz nichts anfangen. Und überhaupt, wieso ist sich der Doktor in seiner Diagnose so sicher: „Sind Sie Gott, oder was?“

Sagt der Kommissar und stürzt sich mit seinem Kollegen Radu Lupescu (Sabin Tambrea) in den nächsten Fall. Der Leibwächter eines Miethais ist erschossen worden. Für Schulz und Lupescu sind das alte Bekannte. Den Unternehmer Samir Berri (Husam Chadat), der in Immobilien, Autoverkauf und einer Pizzeriakette macht, kennen die beiden als Drogenpaten von Neukölln, der er nun angeblich nicht mehr ist. Der er selbstverständlich immer noch ist.

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Was geht vor im Berri-Clan? Die Drogendealer und schießwütigen Handlanger Marvin Sikora (Sascha Reimann) und Demba Diarra (Farba Dieng) handeln sicher nicht allein. Doch bevor sich das klärt, liegt der nächste Mord an, und beim zweiten Toten bleibt es nicht. Es geht Schuss um Schuss. Mona Berri (Sabrina Amali), die die kriminellen Geschäfte ihres Vaters verachtet, wird zur Familienrächerin. Mittendrin ist Fredo Schulz, der zu immer härteren Schmerzmitteln greift und sich dem Showdown entgegenschleppt. Wobei der Besuch bei Esra Filipovic (Anica Dobra), der er als Einziger verrät, was mit ihm los ist, ihn vielleicht doch umdenken lässt.

Das ist die perfekte Fortschreibung des Noir-Thriller-Fernsehens, das Lars Becker als Autor und Regisseur seit mehr als 35 betreibt und für das Armin Rohde als kongeniale Besetzung steht. Nicht auszudenken, dieser Fall des „Guten Bullen“ wäre sein letzter. „Vielleicht sollte ich doch noch beten“, hören wir Fredo Schulz’ Gedanken am Ende. „Mal sehen, wie Gott entscheidet: Abschied oder ,Herzlich Willkommen‘?“ Wir hätten, ohne vermessen erscheinen zu wollen, für Gott einen Tipp.

Der gute Bulle - Heaven can wait, heute, am Montag, 25. November, um 20.15 Uhr im ZDF und in der ZDF-Mediathek..

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