Kein Spiel ohne Moritz Broschinski, so heißt es beim VfL Bochum. Der Stürmer tritt trifft zwar selten, kann am Samstag aber einen Bundesliga-Rekord aufstellen.

Dauerbrenner: Moritz Broschinski. IMAGO/RHR-Foto
Das ist schon ziemlich verblüffend: Moritz Broschinski wirkte an allen 32 Spieltagen auf Bochumer Seite mit, jedoch noch kein einziges Mal über 90 Minuten. Bei seinen 15 Einsätzen in der Startelf wurde er stets ausgewechselt, zudem kam er 17 mal von der Bank.
Damit ist klar: Sollte der Bochumer Angreifer auch am Samstag im Ruhrstadion gegen Mainz nicht über die volle Spielzeit auf dem Platz stehen, aber zumindest zum Einsatz kommen, wäre er der erste Spieler der Bundesliga-Geschichte mit 33 Teilzeiteinsätzen in einer Saison. Und eine Woche später beim FC St. Pauli könnte Broschinski dann natürlich sogar die 34 voll machen.
Das hieße dann also: Eine komplette Saison, immer dabei, aber nie über die volle Distanz, allerdings auch nie gesperrt oder verletzt. Ziemlich wahrscheinlich sogar, dass Trainer Dieter Hecking im letzten Heimspiel am Samstag auf Broschinski setzt, sicher aber nicht in der Startelf. Kein Thema nämlich ist nach seinem Rippenbruch und Lungenkollaps in Heidenheim Kapitän Philipp Hofmann, der in dieser Saison natürlich nicht mehr eingesetzt werden kann.
Ein Mann für gewisse Minuten
Broschinski also, der 2023 von der Zweit-Vertretung Borussia Dortmunds nach Bochum wechselte, ist der Mann für gewisse Minuten. Das war er auch zuletzt in Heidenheim, fiel dabei in der Schlussphase aber mit einer unterirdischen Leistung auf.
Hecking wechselte den Angreifer in der 79. Minute ein, dann misslang dem 24-Jährigen so ziemlich alles, was er anpackte. Deshalb gab es unter der Woche einen Anpfiff vom Cheftrainer: Broschinski spielte äußerst glücklos und war jedenfalls keine Hilfe im Abstiegsgipfel auf dem Schlossberg.

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vor 7 Stunden 10:40 Minuten
Was man dem 1,90 Meter langen Angreifer zugute halten muss: Er haut sich immer mit vollem Elan in die Zweikämpfe, setzt seinen Körper ein, ist auch schnell genug, dabei aber oft überhastet, rennt sich fest, hat keine Ruhe im Abschluss. 69 Spiele hat er bisher in der Bundesliga absolviert, meist eben Teilzeiteinsätze, er kommt auf fünf Tore.
Dass es auch anders geht, hat Broschinski in dieser Saison allerdings schon gezeigt mit seinem wichtigen Führungstor im Hinspiel beim ersten Saisonsieg gegen Heidenheim im Dezember. Es geht also, aber eben nicht oft, und auch deshalb ist noch völlig offen, ob Broschinski auch in der neuen Saison zum Kader gehören wird.
Im Sommer wird mächtig gesiebt, das hat Hecking bereits durchblicken lassen. In der Bundesliga wäre Broschinski sicher kein Thema mehr, womöglich aber im Unterhaus. Sein Vertrag an der Castroper Straße läuft noch bis 2026, es wäre allerdings keine Riesen-Überraschung, wenn man sich im Sommer trennen würde.
Vorher also kann Broschinski noch eine Bestmarke in der Bundesliga setzen, wenn er am Samstag zu einem Teilzeiteinsatz kommt. Die Chancen darauf stehen jedenfalls richtig gut.
Oliver Bitter, Ullrich Schindler