Fast 30 Millionen Euro: St. Pauli am Ziel der Träume

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Das im Herbst vom FC St. Pauli proklamierte Ziel, mit der Gründung einer Genossenschaft 30 Millionen Euro einzunehmen, erschien ambitioniert. Am Donnerstag aber zog der Bundesliga-Aufsteiger Bilanz und verkündete, dass er auf den letzten Metern ganz nah an die erträumte Marke gekommen ist. Ein großer Erfolg.

22 623 Genossen und Genossinnen haben Anteile an der Millerntor-Stadion-Betriebsgesellschaft gekauft.

22 623 Genossen und Genossinnen haben Anteile an der Millerntor-Stadion-Betriebsgesellschaft gekauft. IMAGO/Oliver Ruhnke

Insgesamt 22 623 Genossen haben 34 328 Anteile im Gesamtwert von 29 Millionen und 178 800 Euro gezeichnet. "Das ist ein überragendes Ergebnis, das mich tief bewegt", freut sich Präsident Oke Göttlich, "wir sind unendlich dankbar und wahnsinnig glücklich darüber." Der kaufmännische Geschäftsführer Wilken Engelbracht ergänzt: "Es ist die erfolgreichste Fan-basierte Finanzierung, die es jemals im Profi-Fußball gegeben hat." Sie wurde auch flankiert mit prominenten Unterstützern aus dem Fußball wie Uli Hoeneß.

St. Paulis Ziel zu Beginn der Zeichnungsphase im Herbst letzten Jahres, war es, zu demonstrieren, dass, wie Göttlich stets betonte, "ein anderer Fußball und eine andere Finanzierung möglich ist." Jetzt konstatiert der Musikunternehmer zufrieden: "Nach den gescheiterten Investoren-Deals haben wir im Profi-Fußball eine konstruktive Lösung entwickelt. Die Genossenschaft ist für den FC St. Pauli das perfekte Modell: Sie ist basisdemokratisch, solidarisch und nachhaltig."

"Eine der am schnellsten gewachsenen Genossenschaften in der Geschichte"

Am Donnerstag wurden die Genossinnen und Genossen in einer Info-Veranstaltung informiert, nun wird die Genossenschaft die Mehrheit an der Millerntor-Stadion-Betriebsgesellschaft übernehmen. Am 20. Juni findet die erste Generalversammlung statt.

Engelbracht sagt über die Entwicklung nicht ohne Stolz: "Die Gründung der ersten Genossenschaft im deutschen Profi-Fußball war ein mutiger Schritt und auch eine Kraftanstrengung für den Verein, aber umso schöner ist es, dass dieser Mut und Einsatz belohnt worden sind. Es ist eine der am schnellsten gewachsenen Genossenschaften in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland."

Der herausragende Erfolg auf wirtschaftlicher und das bedeutungsvolle Zeichen auf gesellschaftlicher Ebene soll indes nur ein Zwischenschritt sein. Präsident Göttlich macht deutlich, dass jetzt auch, möglichst schon am kommenden Sonntag in Frankfurt oder tags zuvor durch Schützenhilfe von Union Berlin gegen Heidenheim, der letzte noch fehlende Schritt zu einem weiteren Jahr im Oberhaus folgen soll. "Nun wollen wir noch den Klassenerhalt in der Bundesliga erreichen, um eine historische Saison für den FC St. Pauli zu veredeln."

Sebastian Wolff

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