Erst war er dabei, nun fehlt Wolfsburgs David Odogu doch im DFB-Aufgebot für die U-19-EM in Rumänien. Das sind die Hintergründe.

Erholung statt EM: Wolfsburgs David Odogu verzichtet auf das U-19-Turnier in Österreich. IMAGO/pepphoto
Als der Kader am 20. Mai bekanntgegeben wurde, da war David Odogu wie erwartet dabei. U-19-Nationaltrainer Hanno Balitsch nominierte den Wolfsburger Innenverteidiger für die anstehende EM in Rumänien (13. bis 26. Juni), der 19-Jährige ist schließlich fester Bestandteil dieser Auswahl, die sich zum Großteil aus U-17-Welt- und Europameistern aus dem Jahr 2023 zusammensetzt. Ins Trainingslager nach Österreich reiste der DFB-Tross nun dennoch ohne Odogu - aus gutem Grund.
Die Verantwortlichen der Nationalmannschaft und des VfL Wolfsburg beschlossen gemeinsam mit Odogu, dessen Berater und dessen Familie, dass es dem Großtalent guttäte, in diesem Sommer eine Belastungspause einzulegen.
In den letzten Jahren hatte Odogu kaum Erholungsphasen, der Körper bereitete Probleme. Was auch ein Grund dafür war, dass der Defensivmann in der vergangenen Saison erst spät sein Bundesliga-Debüt feierte.
Odogu muss an seiner Stabilität arbeiten
Regelmäßig klagte der Spieler über muskuläre Probleme, beim VfL arbeitete er in den zurückliegenden Monaten intensiv an der körperlichen Stabilität. "Er muss robuster und weniger verletzungsanfällig werden", hatte Ex-Trainer Ralph Hasenhüttl betont, "er braucht diese Widerstandsfähigkeit, um auf Dauer oben zu liefern".

Weltmeister: David Odogu 2023 bei der U-17-WM im Finale gegen Frankreich. IMAGO/MIS
Harte Arbeit gepaart mit der notwendigen Erholung, die Odogu, bei dem ein Beckenschiefstand festgestellt worden war, in dieser Sommerpause bekommen soll. Der Teenager, der beim Triumph bei der U-17-WM in Indonesien an der Seite von Ex-Nürnberger Finn Jeltsch (inzwischen VfB Stuttgart) Stammspieler war, absolviert ein gezieltes Aufbauprogramm, hat sich in die Hände eines Spezialisten in Berlin begeben. Der Plan: eine Vorbereitung vor der Vorbereitung.
Der beidseitige Wunsch: Odogu soll in Wolfsburg bleiben
Die startet beim VfL mit den Leistungstests am 7. Juli, dann will Odogu körperlich voll auf der Höhe sein und angreifen. Der Wunsch des Top-Talents ist es, in Wolfsburg zu bleiben und sich in der Bundesliga perspektivisch zu behaupten. Das will auch der VfL, der gleichwohl erst einmal auf den neuen Trainer und die Eindrücke aus der Vorbereitung wartet, um abschließend über die Personalie Odogu zu urteilen. Macht es Sinn, den Innenverteidiger zu halten oder vielleicht doch zu verleihen?
An Interessenten mangelt es nach kicker-Informationen nicht. So soll beispielsweise Zweitligist 1. FC Kaiserslautern den Hut bereits in den Ring geworfen haben, um den Verteidiger an den Betzenberg zu locken. Noch ist das Zukunftsmusik - erst einmal will Odogu fit werden und sich in Wolfsburg bestmöglich auf die neue Saison vorbereiten.
Thomas Hiete