BVB zurück in der Stadt der Träume, aber noch nicht am Ziel

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Borussia Dortmund kehrt am Freitag zurück in jene Stadt, in der vor rund drei Wochen das Abenteuer bei der reformierten Klub-WM begann. Doch der BVB ist noch nicht am Ziel. Im Viertelfinale gegen Real Madrid will die Mannschaft von Trainer Niko Kovac überraschen.

Wie weit geht es für ihn und den BVB? Serhou Guirassy.

Wie weit geht es für ihn und den BVB? Serhou Guirassy. IMAGO/Sportimage

Aus Fort Lauderdale berichtet Matthias Dersch

Julien Ryerson legte den Kopf etwas schief und lächelte dann, als er - gerade im Begriff, das Podium zu verlassen, noch eine finale Frage gestellt bekam: Wie lange man eigentlich noch bleiben wolle in den USA, wurde der Norweger von einem Journalisten gefragt. Die Antwort des Norwegers fiel eindeutig aus: "Wenn man schon mal hier ist, dann möchte man auch so lange wie möglich bleiben." Bei einem Turnier bedeutet das: bis zum Finale - und das ist nur noch zwei Siege entfernt.

"Wir brauchen uns nicht verstecken"

Auch wenn der BVB in diesem Turnier bislang noch nicht die sprichwörtlichen Sterne vom Himmel gespielt hat, die Visitenkarte, die der Klub in den USA bislang abgegeben hat, kann sich mehr als sehen lassen. Im Viertelfinale gegen Real Madrid will die Mannschaft von Trainer Niko Kovac nun auch ein sportliches Ausrufezeichen setzen und den großen Favoriten auf die Heimreise über den großen Teich schicken.

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"Natürlich ist unser Ziel, dieses Spiel zu gewinnen", sagt Angreifer Karim Adeyemi, der am Samstag im MetLife-Stadium von New Jersey erneut mit Serhou Guirassy eine Doppelspitze bilden dürfte. Hier, eine Tunneldurchfahrt von der "Stadt der Träume" New York City entfernt, will Adeyemi den nächsten Schritt gehen, sich den Traum vom ersten Klub-WM-Titel der neuen Zeitrechnung zu erfüllen. "Wir wissen natürlich, welche Qualitäten unserer Gegner hat. Aber die haben wir auch", sagt er selbstbewusst. "Wir brauchen uns nicht zu verstecken."

Der BVB hat Selbstvertrauen getankt

Selbstvertrauen hat der BVB in den finalen Bundesliga-Wochen gesammelt, als er sich aus nahezu aussichtsloser Position noch im Endspurt einen Startplatz in der Champions League sicherte. Bei dieser Klub-WM immerhin bewies die Kovac-Elf, dass sie mit ihren Aufgaben wächst.

Startete sie gegen das brasilianische Team Fluminense, das wie der BVB im Viertelfinale steht, noch verhalten mit einem torlosen Remis, lieferte sie sich anschließend mit den Mamelodi Sundowns aus Südafrika einen torreichen Schlagabtausch (4:3). Gegen Ulsan SD (Südkorea) machte der BVB schließlich ungefährdet durch einen 1:0-Erfolg den Gruppensieg klar.

Im Achtelfinale wiederum überwanden die Schwarz-Gelben den bislang schwersten Gegner CF Monterrey durch eine spielerisch starke erste und eine leidenschaftlich geführte zweite Hälfte. Der 2:1-Sieg deutete einerseits an, wie stark der BVB in der Offensive agieren kann, offenbarte aber auch Schwächen in der Balance und Tiefen-Verteidigung. Hier wird Kovac vor dem Real-Spiel ansetzen müssen, um gegen die sprintstarke Angriffsreihe der Königlichen um Kylian Mbappé und Vinicius Junior nicht ins offene Messer zu laufen.

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Das Viertelfinale ist "nicht selbstverständlich"

"Es ist nicht selbstverständlich, hier ins Viertelfinale zu kommen", sagt Keeper Gregor Kobel mit Blick auf die bereits ausgeschiedenen Topteams Manchester City, Inter Mailand und Atletico Madrid. "Jetzt müssen wir gegen Real einen guten Tag erwischen und kämpfen."

Bei Kovac rennt der Schweizer mit diesem Ansatz offene Türen ein. Seit dem ersten Tag in den USA spricht der 53-Jährige davon, dass nicht die qualitativ beste Mannschaft das Turnier gewinnen werde, sondern jene, die mit den schwierigen Bedingungen am besten zurechtkommt.

Ob das tatsächlich der BVB ist, muss dagegen erst noch einem Realitätscheck unterzogen werden. In der Gruppenphase stöhnten Spieler und Trainer über die Hitze, die dann in der voll klimatisierten Arena in Atlanta im Achtelfinale keine Rolle spielte. In New Jersey allerdings werden am Samstag um 16 Uhr erneut Temperaturen von 30 Grad und strahlender Sonnenschein erwartet.

Matthias Dersch

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