Bundeswehr: Offenbar Qualitätsmängel bei neuen Fallschirmen festgestellt

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Mit den neuen Fallschirmsystemen der Bundeswehr gibt es offenbar Probleme: In einem internen Bericht sollen die Qualitätsmanager des Bundesamts für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) Fallschirmen des Modells EPC-B Untauglichkeit attestiert – und das Papier im Anschluss wieder einkassiert haben. Das berichten  »Süddeutsche Zeitung«, NDR und WDR.

Demnach soll der Report »gravierende technische und betriebswirtschaftliche Mängel« des neuen Fallschirmsystems auflisten. Technisch passe es nicht zu den Flugzeugen der Bundeswehr, die Betriebskosten seien zu hoch, das Risiko für die Fallschirmjäger nicht in den Griff zu bekommen, schreibt die SZ. Doch nur einen Tag nach seiner Verbreitung soll das Papier schon wieder als »gegenstandslos« einkassiert worden sein. Laut SZ soll als Begründung ein Bürofehler genannt worden sein. Der Inhalte würde noch einmal überarbeitet werden, soll es in einer internen Mail geheißen haben.

Wohl auch aus wirtschaftlicher Sicht problematisch

Die Bundeswehr setzt seit den Sechzigerjahren auf das Modell T-10, das für moderne Ausrüstung jedoch zu klein und im Sinkflug zu schnell ist. 2021 beschaffte die ehemalige Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) deshalb für 56,7 Millionen Euro das neue Modell EPC-B des französischen Herstellers Safran. Beim Testeinsatz 2023 feierte es die Bundeswehr als »goldglänzenden Fallschirm über dem Himmel der Garnisonsgemeinde Altenstadt«.

Der EPC-B ist seit April 2024 im Einsatz, wenn auch nur eingeschränkt: Er darf nur bis zu einer Höhe von 1000 Metern eingesetzt werden. Auch sei die Verwendungsdauer aktuell auf sechs Jahre oder 60 Sprünge beschränkt. Ursprünglich angedacht waren mindestens 18 Jahre und 180 Sprünge. Unter anderem deshalb sei das System auch aus wirtschaftlicher Sicht problematisch, so die Medienrecherche .

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