Bundespolitik: Weidel attackiert Merz scharf - der ignoriert das einfach

vor 2 Stunden 1

Die AfD-Chefin wirft dem Kanzler „Kriegstreiberei“ vor und versucht, ihre Partei als letzte verbliebene konservative Kraft darzustellen. Der aber geht darauf nicht ein und macht deutlich, für wie gefährlich er Putin hält.

Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd, KNA und Bloomberg.

Wichtige Updates

Reichinnek prognostiziert einen "Herbst der sozialen Grausamkeiten"

Grüne wollen Merz den Spiegel vorhalten

Kurzanalyse: Der Kanzler macht die Außen- zur Innenpolitik und verteidigt sich vor den Bürgern

Merz: "Putin testet längst die Grenzen"

Kurzanalyse: Weidels Selbstbewusstsein lässt frösteln

Kassian Stroh

Was bei der Generaldebatte offenkundig wurde

Die sogenannten Generaldebatten zum Haushalt sind im Jahreskreis des Parlaments eigentlich Höhepunkte. Die an diesem Mittwoch war inhaltlich nicht überraschend, rhetorisch solide, in ihrer politisch-strategischen Konstellation aber interessant: 

  • Zum zweiten Mal durfte Alice Weidel eine solche Debatte eröffnen, sie sitzt der größten Oppositionsfraktion vor. Im Tonfall ruhig und getragen, in ihren Inhalten aber ätzend und aggressiv: Die AfD-Chefin versuchte, ihre Partei denen als letztmögliche Zuflucht anzubieten, denen CDU und CSU zu links oder zu wenig konservativ sind, denen die Kompromisse, die die Union in der Koalition eingehen muss, zu schlecht sind. Weidel hingegen kann kompromisslos auftreten und dementsprechend hart; dass sie dabei auch Ängste schürt, dürfte Strategie sein.
  • Der Kanzler ignorierte das in seiner Erwiderung weitgehend: Friedrich Merz sagte nicht, dass im Land alles gut laufe. Er sagte, dass seine Regierung doch noch gar nicht so lange im Amt sei, dass sich jetzt schon alles zum Besseren gewendet haben könnte. (Auch wenn er den Stimmungsumschwung ursprünglich mal bis zum Juli herbeigeführt haben wollte.) Und er machte deutlich, dass seine Politik in weiten Teilen von der kriegerischen Aggression Russlands dominiert werde.
  • Grüne und Linke suchten ihre Rolle: Linken-Fraktionschefin Heidi Reichinnek redete wie üblich schneller, als den Parlaments-Stenografen lieb sein dürfte – eine klare Linie hatte ihre Rede nicht. Ihr Hauptvorwurf: Die Koalition gebe nur Geld fürs Militär aus, die armen Menschen im Land würden dies mit bitteren Sozialkürzungen bezahlen müssen. Die Grünen hingegen scheinen immer noch unter dem Trennungsschmerz zu leiden, nicht mehr regieren zu dürfen. Fraktionschefin Katharina Dröge beklagte, dass es die Ampelkoalition echt nicht leicht gehabt habe, dass Merz nun tue, was er vorher immer ausgeschlossen oder der Ampel als falsche Politik vorgeworfen habe. Und natürlich: Dass er den Klimaschutz einfach abwickele. All das hat seine Berechtigung. Einen echten Gegenentwurf zeichnete Dröge aber nicht.

Katharina Erschov

Rüge für Alice Weidel und einen Unbekannten aus der Linksfraktion

Die Bundestagspräsidentin Julia Klöckner rügt die Fraktionsvorsitzende der AfD Alice Weidel wegen einer Aussage über Katrin Göring-Eckard, der sie vorwarf, Gewalt zu verherrlichen. Zugleich stellt sie fest, dass durch einen Zwischenruf aus der Linksfraktion "Nazis wie Sie", die Fraktionschefin der AfD herabgewürdigt wurde. Der Urheber des Zwischerufs ließe sich nicht feststellen. Darüber zeigen sich einige Abgeordnete sichtlich unzufrieden. "Sie wollen der Plenaraufsicht doch nicht unterstellen, dass sie absichtlich den Namen nicht liefere", ermahnt Klöckner sie. Die Hausregeln treffen alle Abgeordneten in gleichem Maße, sagt sie, dazu zähle, dass man sich nicht gegenseitig mit Extremismus-Vorwürfen überziehe, selbst wenn es "dem einen oder anderen nicht passt, was Neutralität bedeutet."

Leopold Zaak

Spahn wirft AfD "Verrat am Vaterland vor"

Der Unionsfraktionschef arbeitet sich aber nicht nur an den Grünen ab. Nach einigen Minuten richtet er den Blick nach rechts und spricht in Richtung der AfD. Die Partei rede "kulturpessimistisch den Untergang" herbei. An die Fraktionsvorsitzende Alice Weidel gerichtet sagt er, in ihrer Rede sei ein "Radikalismus der Sprache" sichtbar geworden. Die Rede habe das wahre Gesicht der Partei gezeigt, die sich durch Verhaltensregeln öffentlich eigentlich mäßigen wollte. 

Dann wirft er Weidel und ihrer Partei Russlandnähe vor. "Sie machen sich zur fünften Kolonne dieses diktatorischen Regimes", sagt Spahn. Die Nähe zu Russland und China habe nichts mit Patriotismus zu tun, "das ist Verrat am Vaterland und an unserer Freiheit", ruft er unter dem Applaus von Union und SPD und den Grünen.

Leopold Zaak

Spahn: Deutschland braucht funktionierende Infrastruktur

Seine Rede beginnt Jens Spahn, der Fraktionschef der Union, mit Robert Habeck, dem früheren Wirtschaftsminister von den Grünen. Dieser stehe für drei Jahre Rezession, die Grünen sollten sich daher mit Kritik an der Wirtschaftspolitik von Schwarz-Rot zurückhalten. Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Dröge hatte zuvor den Umgang der Koalition mit dem Sondervermögen und dem Haushalt kritisiert. Daraus fließe Geld in Wahlgeschenke ab, so der Vorwurf.

Trotz seiner Kritik an Habeck spricht Spahn dann einen Satz, der sehr gut von Habeck kommen könnte: "Politik ist die Kunst des Möglichen". Mit diesem Satz leitet er über zum Sondervermögen Infrastruktur, also dem Geldtopf in Höhe von 500 Milliarden Euro. Daraus kann die Regierung in Brücken, Straßen und den Klimaschutz investieren. Das sei wichtig, denn "ein funktionierendes Deutschland brauche eine funktionierende Infrastruktur", sagt Spahn.

Dann klappert Spahn das ab, was zuvor schon der Bundeskanzler angedeutet hat: Das Bürgergeld soll reformiert, das Gerechtigkeitsempfinden in Deutschland wiederhergestellt und die Migration weiter begrenzt werden. Die Bundesregierung habe bereits abgeliefert und mit der Verschärfung ihrer Migrationspolitik bewirkt, dass die Zahl der Asylanträge um 60 Prozent gesunken seien.

Leopold Zaak

Reichinnek prognostiziert einen "Herbst der sozialen Grausamkeiten"

Jetzt spricht Heidi Reichinnek, die Vorsitzende der Linksfraktion. Sie erwähnt zu Beginn ihrer Rede den Haushalt von Finanzminister Lars Klingbeil, um den geht es in dieser Haushaltswoche ja eigentlich. Sie verweist auf Klingbeils Zitat, in Deutschland müssten die Bagger rollen. "Das einzige, was in Ihrem Haushalt rollt, sind die Panzer", sagt Reichinnek in Richtung des Finanzministers und kritisiert damit die sehr hohen Verteidigungsausgaben. Die liegen in diesem Jahr bei insgesamt 95 Milliarden Euro. Für den Kampf gegen die Klimawandel oder für den Sozialstaat sei hingegen kein Geld da, sagt Reichinnek.

Danach kritisiert sie besonders die Pläne von Friedrich Merz, das Bürgergeld zu reformieren. "Sie wollen Sündenböcke statt Lösungen" sagt sie. Sie wirft dem Kanzler und seiner Regierung eine "zynische und widerliche Politik" vor. Sie sieht eine Umverteilung von unten nach oben, die müsse man aber umkehren. Sie stellt mehrere Ansätze aus dem Programm der Linken in den Raum: einen höheren Mindestlohn, eine Vermögenssteuer, ein Klimageld, die Senkung der Mehrwertssteuer auf Grundnahrungsmittel. "Machen Sie einfach irgendwas", sagt Reichinnek in Richtung des Kanzlers. Es stehe kein "Herbst der Reformen" an, sondern ein "Herbst der sozialen Grausamkeiten".

Leopold Zaak

Miersch attackiert Weidel: "Handlanger von Putin"

Dann greift Miersch einen Punkt auf, den auch schon der Kanzler angesprochen hat: die durch Russland bedrohte Sicherheit. Dabei greift er AfD-Fraktionschefin Alice Weidel an. Sie habe in ihrer Rede kein einziges Wort zur russischen Aggression verloren. Sie zeige, dass sie die Realität nicht verstanden habe oder ein Handlanger von Putin sei. 

Leopold Zaak

Miersch: Die politische Mitte kann stolz sein

Matthias Miersch, der SPD-Fraktionschef, beginnt seine Rede mit Grundsätzlichem. Er merke an Infoständen, dass das Land in Sorge sei. Vielen Menschen merkten, dass die Realität kompliziert sei "und der Staat nicht immer funktioniert". Der Bevölkerung sei wichtig, dass die Regierung handle und nicht streite. Und das täte die Bundesregierung, auch gemeinsam mit der Opposition. Er verweist auf das noch im alten Bundestag beschlossene Sondervermögen sowie die Änderung der Schuldenbremse. "Darauf kann man stolz sein", sagt Miersch kämpferisch.

Katharina Erschov

Dröge zu Merz: Sie verhandeln zu schlecht 

Die Grünen-Fraktionschefin bringt den Abgeordneten den Zolldeal der EU mit Donald Trump in Erinnerung: "Sie verhandeln zu schlecht", sagt sie und nun sei die deutsche Wirtschaft fassungslos, dass US-Präsident Donald Trump Zölle erheben könne, ohne im Gegenzug etwas zurückgeben zu müssen. "Das ist einfach schlecht", sagt Dröge, ihre Fraktion applaudiert. "Sie müssen die Folgen des Zolldeals reparieren", fordert sie den Kanzler auf. Dessen Einfluss ist da allerdings begrenzt: Handelspolitik ist Sache der EU, nicht der Mitgliedstaaten - über Zölle verhandelt also die EU-Kommission mit den USA, nicht die Bundesregierung.

Denis Huber

Dröge wirft Koalition verfehlte Klimapolitik vor

Beim Klimaschutz macht die Grünen-Fraktionschefin dem Kanzler eine ganze Latte von Vorwürfen. Seine Politik schade den Alten und Kindern, „die im Sommer mit der Hitze nicht mehr klarkommen“; den Bauern, „die dabei zuschauen müssen, wie ihre Felder verdorren“; und den Menschen, "die an Flüssen leben und deren Häuser einfach weggeschwemmt werden durch Flutkatastrophen". Doch all das, so Dröge, interessiere Merz nicht, die negativen Konsequenzen habe er „eingepreist“.

Die grüne Fraktionschefin fragt sich, wer von Merz‘ Politik profitieren werde. Und nennt als erstes Beispiel die großen Ölkonzerne – denn: „Mit dem Verbrennen dieses Planeten kann man verdammt viel Geld verdienen.“ Auch US-Präsident Trump sei ein großer Profiteur der Merz’schen Klimapolitik – schließlich habe es erst vor Kurzem einen riesigen Deal über die Abnahme US-amerikanischen Fracking-Gases gegeben. 

Katharina Erschov

Grüne wollen Merz den Spiegel vorhalten

Als nächste tritt Katharina Dröge ans Redepult. Schon nach den ersten Worten wird klar, was die Grünen-Politikerin vorhat: Sie will dem Kanzler den Spiegel vorhalten und in Erinnerung rufen, wie er sich bei den Generaldebatten als Oppositionsführer im Bundestag geriert hat. Nicht selten kam es da zu harten Anklagen gegenüber der Ampelregierung, an der die Grünen vergangenes Jahr noch beteiligt waren. "Stünden Sie nicht schon längst hier, Herr Merz, und würden sagen: 'Der kann das nicht'?"

Doch diesen Ton wolle sie selbst gar nicht wählen, sagt die Fraktionschefin der Grünen. Etwas Kränkung schwingt in ihren Aussagen dann aber doch mit. "Sie können nichts für Donald Trump", sagt Dröge, ebenso wenig wie für die schlechte wirtschaftliche Lage weltweit. Genauso wie die Ampelkoalition nichts dafür gekonnt habe, dass Russland die Ukraine überfiel und die Energiepreise zeitweise drastisch stiegen.

Dennoch sieht sich die Fraktionsvorsitzende in der Rolle zu fragen, ob mit dem Haushalt bereits genug getan werde, um Deutschland aus der schlechten wirtschaftlichen Lage herauszumanövrieren. "Wo sind die großen Reformen?", fragt Dröge. "Sie hätten mit diesem gewaltigen Sondervermögen jetzt die Chance gehabt, ein Moment des Aufbruchs zu schaffen", sagt Dröge an die Koalition gewandt. Doch die nutze es nicht für eine Investitionsoffensive, sondern verwende einen erheblichen Teil der Mittel für Buchungstricks und zum Stopfen von Haushaltslöchern.

Michael Bauchmüller

Kurzanalyse: Der Kanzler macht die Außen- zur Innenpolitik und verteidigt sich vor den Bürgern

Kanzler Friedrich Merz hält nicht gerade eine mitreißende Rede, sie ist eher solides Handwerk – mit einem flammenden Appell für die Demokratie und an die „konstruktiven Kräfte in diesem Land“. Auf seine Vorrednerin Alice Weidel geht der Kanzler damit nur indirekt ein. Er ignoriert ihre Angriffe, und das vermutlich nicht ohne Absicht. 

Stattdessen zeigt sich ein staatstragender Kanzler, der einmal mehr der Außen- und Sicherheitspolitik das größte Augenmerk widmet. Er warnt vor Russlands Präsident Wladimir Putin, der sich nach einer Kapitulation der Ukraine „sein nächstes Ziel“ suchen werde. Er verlangt eine starke Bundeswehr, „damit wir glaubwürdig abschrecken können“. Und er schwärmt von einer „neuen Tiefe“ in den Beziehungen zu den Nachbarstaaten. Doch mit einem Kunstgriff macht der „Außenkanzler“ Merz daraus Innenpolitik: „Die Trennung von Innen und Außen ist einfach überholt“, findet Merz. Schließlich werde so auch die Freiheit im Innern bewahrt. 

Erst dann wendet er sich den Problemen im Innern zu, von der Rente über die Krankenversicherung bis hin zu Bürgergeld und Energie. Und bis hin zu einer schwächelnden Wirtschaft. Schließlich lasse sich der Kern des Sozialstaats nur erhalten, "wenn wir wieder zu Wachstum kommen". Merz verteidigt seine Politik, aber er verteidigt sie nicht gegen die Angriffe der AfD, sondern vor den Bürgerinnen und Bürgern im Land. Offensichtlich will sich der Kanzler auf eine Spaltung des Landes nicht einlassen.

Martin Anetzberger

Merz will die Jungen nicht zusätzlich belasten 

Einen Punkt stellt Merz bei den Reformen heraus: die Gerechtigkeit zwischen den Generationen. In Bezug auf die Rente fordert er eine Neugestaltung des Generationenvertrags. „Die jungen Menschen in unserem Land dürfen nicht zusätzlich belastet werden, nur weil sie in der Unterzahl sind“, sagt der Kanzler. Zugleich müsse die ältere Generation für die Arbeit, die sie geleistet hat, ihren verdienten Ruhestand genießen können. Der Kanzler führt aber nicht aus, wie diese beiden Ziele konkret zusammengebracht werden sollen.

Leopold Zaak

Merz will keine Klimapolitik durch "Verordnungen und Bürokratie"

Bereits am Dienstag hatte der Kanzler seine Wirtschaftsministerin Katherina Reiche öffentlich gestützt - bei ihren Plänen für eine Neuausrichtung der Energiewende. Der Fokus liege jetzt weniger auf Förderung, sondern auf Versorgungssicherheit und Kostenersparnis, sagte Merz. Im Bundestag unterstreicht er das noch einmal: Klima- und Energiepolitik funktionierten nur durch Anreize in einem marktwirtschaftlichen System. Er wolle keine Klimapolitik durch "Verordnungen und Bürokratie".

Konkreter wird er dabei nicht. Ob er also von den EU-Verbrennerregeln spricht, die er zuletzt lockern wollte, oder über die Ziele zur Klimaneutralität, das bleibt offen. 

Leopold Zaak

Merz: "Wir haben erst begonnen"

Nun spricht der Kanzler zu den Reformen, die in den kommenden Monaten anstehen, dem von der Koalition ausgerufenen "Herbst der Reformen". Er nennt das Bürgergeld, das es zu reformieren gelte. Auch bei der Kranken- und Pflegeversicherung werde es Veränderungen geben. Hier könne Geld besser eingesetzt werden, ohne dass alles immer teurer werde, sagt Friedrich Merz.

Dann haut Merz einen rhetorischen Pflock ein, der vor allem den Sozialdemokraten nicht gefallen dürfte. "Der Kern des Sozialstaats wird erhalten, wenn wirtschaftliches Wachstum kommt", sagt er. Dieser Zusammenhang sei "unauflösbar". Forderungen aus der SPD nach höheren Steuern erteilt er eine Absage.

Zum Schluss seiner Rede bittet er das Land um Geduld. "Wir haben erst begonnen", sagt er. Der "Herbst der Reformen" werde nicht die letzte Jahreszeit sein, in der die Koalition Verbesserungen anstrebe. Es würden ein Winter, ein Frühling, ein Sommer und ein weiterer Herbst folgen. Und für diese Zeit brauche das Land "die notwendige Ausdauer".

Martin Anetzberger

Merz: "Hier geben wir alle uns selbst die Richtung vor" 

Merz kommt auf die Reformpläne seiner Regierung zu sprechen. Es sei Mode geworden, der Politik eine Machtlosigkeit zu unterstellen in einer komplexer werdenden Welt. Er mache sich diesen Befund nicht zu eigen, sagt der Kanzler. Und kommt dann direkt auf die Migrationspolitik zu sprechen. „Die Kurskorrektur, die wir angekündigt haben, ist erfolgreich eingeleitet.“ Von August 2024 bis August 2025 sei die Zahl der Asylbewerber um 60 Prozent zurückgegangen. Was Merz nicht sagt: Die Kontrollen an den deutschen Grenzen waren bereits unter seinem Vorgänger Olaf Scholz verschärft worden, der bis Mai 2025 im Amt war. 

Die von ihm auf den Weg gebrachte neue Außen- und Sicherheitspolitik sei zugleich Innenpolitik. Eine „Trennung in Innen und Außen ist einfach überholt“. Denn die Außen- und Sicherheitspolitik diene „der Bewahrung von Freiheit und Frieden und Wohlstand im Inneren“, so Merz. 

Dann wird Merz sehr allgemein und spricht über die deutsche Demokratie. Hier gebe nicht einer die Richtung vor, hier gäben nicht mehrere in der Bundesregierung die Richtung vor. „Hier geben wir alle uns selbst die Richtung vor.“ Dieses alle, das sei die Summe „aller konstruktiven Kräfte in unserem Land, die das bewahren wollen, was uns ausmacht". Das sei eben: „demokratisch, rechtsstaatlich, wirtschaftlich erfolgreich und sozial“.

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