Bundespolitik: Nach Richterwahl-Chaos: Wüst fordert Solidarität mit Spahn

vor 2 Tage 2

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Wüst attestiert CDU-Fraktionschef Spahn nach der verpatzten Verfassungsrichterwahl „politische Führung“. Die SPD bringt eine Vorstellung ihrer Kandidatin vor der Union ins Spiel.

Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd, KNA und Bloomberg.

Wichtige Updates

SPD will Richterkandidatin vor Unionsfraktion auftreten lassen 

Dobrindt: Hätte kein Problem, die Linke anzurufen

Grüne für Sondersitzung nächste Woche

Spahn betont nach Richterwahl Willen zur Stabilität

Klingbeil kritisiert Union nach geplatzter Richterwahl

Dominik Fürst

Wüst fordert Solidarität mit Spahn

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) versucht, dem unter Druck geratenen Unionsfraktionschef Jens Spahn den Rücken zu stärken. „Natürlich ist das in dieser Woche nicht gut gelaufen für uns als Union und für die Koalition in Berlin insgesamt“, räumte Wüst beim NRW-Tag der Jungen Union in Gummersbach ein. „Es spricht aber für Jens Spahns Charakter, dass er offensiv damit umgeht und nach Lösungen sucht“, sagte Wüst. „Jens hat Demut gezeigt und Verantwortung übernommen. Auch das ist politische Führung.“ 

Spahn selbst hat sich bislang nicht zur missglückten Richterwahl im Bundestag geäußert. 

Oliver Klasen

SPD will Richterkandidatin vor Unionsfraktion auftreten lassen 

Nach der geplatzten Wahl von drei Verfassungsrichtern setzt die SPD auf ein direktes Gespräch ihrer Kandidatin Frauke Brosius-Gersdorf mit der Unionsseite. Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Sonja Eichwede sagte im Fernsehsender Welt, „dass Frau Professorin Frauke Brosius-Gersdorf auch bereit wäre, sich bei der Unionsfraktion persönlich vorzustellen, um eben Zweifel auszuräumen“. Dies sei ihrer Ansicht nach auch „im Interesse der Unionsspitze“, die nach wie vor hinter dem Vorschlag stehe.

Bei einer digitalen Sitzung von SPD-Vorstand und Bundestagsfraktion betonte SPD-Fraktionschef Matthias Miersch am Freitagabend, dass man rasch von Angesicht zu Angesicht sprechen müsse, wie es in Fraktionskreisen hieß. Von Unionsseite lag zunächst keine Reaktion auf die Berichte über ein mögliches Gespräch vor. Kanzleramtschef Thorsten Frei (CDU) wurde in der Neuen Osnabrücker Zeitung aber wie folgt zitiert: „Ich bin sicher, dass die Koalitionsfraktionen über den Sommer eine tragfähige Lösung finden werden.“

Die SPD will an Brosius-Gersdorf festhalten, wie Eichwede bekräftigte. Die Abgeordnete ist selbst Richterin mit einem seit dem Einzug in den Bundestag ruhenden Richteramt. „Wir haben einen guten Vorschlag, eine herausragende Wissenschaftlerin, die in Karlsruhe sehr gut arbeiten kann“, sagte sie. Kritikerinnen und Kritikern warf Eichwede vor, Brosius-Gersdorf bestimmte Positionen zuzuschreiben und teils falsch darzustellen. „So kann man in einer Demokratie nicht miteinander umgehen.“

Nicolas Richter über den massiven Unmut in der SPD über die Koalitionspartner CDU und CSU (SZ Plus): 

Kassian Stroh

Die SZ berichtet

Analysen und Hintergründe zur abgesetzten Richterwahl im Bundestag:

  • „Eklatantes Führungsversagen der Union“: Peter Müller (CDU), früherer Ministerpräsident des Saarlands und von 2011 bis 2023 Bundesverfassungsrichter, kritisiert die abgesetzte Wahl scharf und lastet sie Unions-Fraktionschef Spahn an. Ein Interview von Detlef Esslinger (SZ Plus)
  • Demontiert und gedemütigt: Die SPD ist sauer und geht mit der Ansage an die Union in die Sommerpause, dass man in dieser den Vorgang gründlich aufarbeiten müsse. Eine Analyse von Nicolas Richter (SZ Plus)
  • Der Bundestag soll eine neue Verfassungsrichterin wählen. Formsache? Von wegen. Unionsfraktionschef Spahn hat den Widerstand seiner Leute gegen die SPD-Kandidatin unterschätzt. Eine Rekonstruktion der Ereignisse von Robert Roßmann (SZ Plus)
  • In der Dissertation der Richterkandidatin Frauke Brosius-Gersdorf finden sich gleiche Passagen wie in einer Arbeit ihres Mannes. Trotzdem kann man derzeit nicht von einem Plagiatsverdacht sprechen. Eine Analyse von Roland Preuß (SZ Plus)

Oliver Klasen

Dobrindt: Hätte kein Problem, die Linke anzurufen

Schon als sie ins Amt kam, Anfang Mai, war die schwarz-rote Regierung auf Hilfe der Linken im Bundestag angewiesen, als es, nachdem Friedrich Merz im ersten Wahlgang durchgefallen war, darum ging, noch am selben Tag einen zweiten Wahlgang anzusetzen. Nun kommt es wieder auf die Linken an, nämlich bei der Wahl der Verfassungsrichter, deren Scheitern am Freitag die Bruchlinien zwischen Union und SPD offenlegte und der jungen Koalition ihre erste veritable Krise einbrachte.  

Bei der Richterwahl ist die Linke abermals von Bedeutung, weil es einer Zweidrittelmehrheit bedarf, die die schwarz-rote Koalition und die oppositionellen Grünen zusammen nicht haben. Die Linke verlangt ein eigenes Nominierungsrecht, die Union hat bisher mit ihr aber nicht gesprochen. In CDU und CSU gilt ein Beschluss, der eine Zusammenarbeit mit den Linken (genau wie mit der AfD) ausschließt. 

Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) hat sich in einem Interview mit dem Deutschlandfunk nun prinzipiell offen gezeigt, in außergewöhnlichen Situationen das Gespräch auch mit der Linken zu suchen, so wie bereits im Mai geschehen. „In Situationen, die so außergewöhnlich sind – und das auf jeden Fall war eine außergewöhnliche Situation, wenn die Wahl eines Bundeskanzlers nicht stattfindet – dann braucht man auch pragmatische Lösungen, die über das hinausgehen, was man gelernt und geübt hat. Und ich finde, dass das zu einer ergebnisorientierten oder lösungsorientierten Politik auch gehört“, erklärte Dobrindt. „Ich hätte auch in einem weiteren Fall, wenn es notwendig wäre, nicht das Problem, zum Telefon zu greifen und jemanden bei der Linkspartei anzurufen“.

Patrick Wehner

Kanzleramtschef Thorsten Frei zeigt sich optimistisch

Nach der geplatzten Wahl dreier Verfassungsrichter setzt die Union auf ein baldiges Einvernehmen mit der SPD. „Ich bin sicher, dass die Koalitionsfraktionen über den Sommer eine tragfähige Lösung finden werden“, sagte Kanzleramtschef Thorsten Frei (CDU) der Neuen Osnabrücker Zeitung.  

Sina Kampe

Justizministerin: Absage der Richterwahl verantwortungslos 

Durch die abgesagte Richterwahl im Bundestag ist aus Sicht von Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) ein Schaden verursacht worden, der vermeidbar gewesen wäre. „Wer gezielt Ämter und Personen beschädigt, gefährdet die Integrität unseres demokratischen Gemeinwesens“, sagte die Ministerin der Rheinischen Post. „Der Vorgang ist beispiellos und verantwortungslos und produziert sehr viele Verlierer.“

Für die Besetzung des Amts eines Richters oder einer Richterin am Bundesverfassungsgericht existiere ein etabliertes Verfahren, das sich über Jahrzehnte bewährt habe. Dieses Verfahren sei jetzt ohne Not beschädigt worden, ebenso wie eine sehr gute Kandidatin und anerkannte Wissenschaftlerin. 

Philipp Saul

Grüne für Sondersitzung nächste Woche

Die Grünen-Fraktion fordert eine Sondersitzung des Bundestages in der kommenden Woche, um die abgesagte Wahl von drei Richtern für das Bundesverfassungsgericht nachzuholen. „Wir erwarten, dass CDU/CSU und SPD in der Lage sind, die notwendige demokratische Mehrheit für ihre eigenen Vorschläge im Deutschen Bundestag sicherzustellen“, heißt es in der Erklärung der Fraktionsvorsitzenden Britta Haßelmann und Katharina Dröge.

Die Absetzung der Wahl habe gezeigt, dass die Koalition „in eine schwere Krise“ gestürzt sei. Dass die Wahl nicht auf die lange Bank geschoben wird, sei auch eine Frage des Respekts gegenüber den drei Kandidaten und dem Gericht.

Philipp Saul

Spahn betont nach Richterwahl Willen zur Stabilität

Unionsfraktionschef Jens Spahn hat nach dem vorläufigen Scheitern der Richterwahl im Bundestag das Interesse der Union an einem stabilen Bündnis mit dem Koalitionspartner SPD hervorgehoben. Man habe in den vergangenen Wochen Stabilität gezeigt, sagte der CDU-Politiker nach Angaben von Teilnehmern in einer Sondersitzung der Unionsfraktion. Spahn wurde mit den Worten zitiert: „Das bleibt der Auftrag.“ Man habe heute gesehen, wie groß die Herausforderung sei, sagte Spahn demnach. Die Union wolle Deutschland gut regieren, der Auftrag gelte unverändert. Man tue „alles dafür, dass das gelingt“.

Parlamentsvizepräsidentin Andrea Lindholz (CSU) kritisierte nach der Sitzung, SPD und Grüne seien nicht bereit gewesen, den von der Union vorgeschlagenen Kandidaten Günter Spinner und die von der SPD nominierte Juraprofessorin Ann-Katrin Kaufhold ans Bundesverfassungsgericht zu wählen. Mit Blick auf Spinner sprach sie von Blockade: „Es ist für mich ein Unding, dass ein Richter, der von den Richtern des Bundesverfassungsgerichtes vorgeschlagen wird, hier heute nicht gewählt wird.“ Dafür habe es keinen nachvollziehbaren Grund gegeben. 

Philipp Saul

Klingbeil kritisiert Union nach geplatzter Richterwahl

SPD-Chef Lars Klingbeil hat nach der geplatzten Wahl von Verfassungsrichtern Kritik an der Union geäußert. Führung und Verantwortung seien nichts für Sonntagsreden. „Sondern wenn hier strittige Abstimmungen sind, dann muss es Führung und Verantwortung auch geben“, sagte der Bundesfinanzminister in einer Haushaltsrede im Bundestag. Das bedeute auch, dass man manche schwierigen Entscheidungen mittragen müsse. „Das ist der Wert eines Kompromisses.“ Klingbeil sprach von einer „sehr klaren Erwartung“.

Wegen massiven Widerstands in der Unionsfraktion gegen die SPD-Kandidatin Frauke Brosius-Gersdorf wurden die Abstimmungen über die insgesamt drei Vorschläge für das Bundesverfassungsgericht kurzfristig von der Tagesordnung genommen. In der Unionsfraktion gibt es gegen Brosius-Gersdorf Vorbehalte unter anderem wegen ihrer aus Sicht mancher Abgeordneter zu liberalen Haltung zu Abtreibungen. Hinzu kamen Hinweise eines "Plagiatsjägers" zu ihrer Doktorarbeit.

Klingbeil sagte, die Gleichheit der Geschlechter und das Selbstbestimmungsrecht der Frauen hätten in Deutschland zu Recht Verfassungsrang. „Das zu schützen ist übrigens Aufgabe von Richterinnen und Richtern, erst recht am Bundesverfassungsgericht.“ Es habe in Deutschland immer Kontroversen zum Paragraphen 218 und zu Fragen der Abtreibung gegeben. Die SPD habe eine klare Position. „Aber wir respektieren andere Meinungen.“ Das Land gehe „kaputt“, wenn politische Debatten immer nach dem Motto geführt würden: Wer nicht zu 100 Prozent der eigenen Meinung sei, sei ein Gegner, so der SPD-Chef.

„Wenn eine Richterin eine kritische Position zu 218 hat, dann ist das mehr als legitim in unserem Land. Das Bundesverfassungsgericht ist eine der wichtigsten Institutionen unseres Landes, und es lebt von Unabhängigkeit und von Vertrauen“, sagte Klingbeil. Es habe im Bundestag immer einen breiten Konsens der demokratischen Mitte gegeben zur Ernennung von Richterinnen und Richtern. „Und das ist heute nicht passiert.“ 

Philipp Saul

SPD-Fraktionsspitze attackiert Union

Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Dirk Wiese, und die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Sonja Eichwede stellen sich hinter Frauke Brosius-Gersdorf und kritisieren die Union: „Wir werden gerade Zeuge, wie eine hoch qualifizierte Kandidatin mit makellosem Werdegang und breiter fachlicher Anerkennung Opfer einer Schmutzkampagne wird, die haltlos ist“, teilte Wiese mit. „Das Problem heute ist, dass die Unionsführung die nötige Mehrheit in ihren eigenen Reihen nicht sicherstellen konnte.“ 

Fraktionsvize Eichwede sagte, die SPD hätte dem Unionsvorschlag, Günter Spinner zum Verfassungsrichter zu wählen, zugestimmt - "auch aus staatspolitischem Pflichtbewusstsein". "Die Union war nicht bereit, diesen gemeinsamen Geist zu tragen.“ Es gebe „eine gefährliche Politisierung der Richterwahlen“, sagte Eichwede. „Konservative und rechte Kräfte haben in den vergangenen Tagen ein Spiel mit dem Feuer entfacht, das nur schwer zu löschen sein wird.“ Die Richterwahl für das höchste deutsche Gericht dürfe „nicht zur Bühne moralpolitischer Kulturkämpfe verkommen.“

Leopold Zaak

Chaos im Bundestag bedeutet für Richter in Karlsruhe: Weiterarbeiten

Dass sich die Wahl und damit auch die Berufung der Kandidaten für das Bundesverfassungsgericht verzögert, hat Auswirkungen auf die aktuelle Arbeit in Karlsruhe. Die Regel für die Länge der Amtszeit der Richter dort ist klar geregelt: Grundsätzlich endet sie nach zwölf Jahren oder nach der Vollendung des 68. Lebensjahres. Wirklich aufhören dürfen die Richterinnen und Richter aber erst, wenn eine Nachfolge gefunden ist. Die Sitze dürfen nicht vakant sein.

Auf die Arbeitsfähigkeit des Gerichts kann das Chaos im Bundestag bei der Richterwahl ebenfalls Auswirkungen haben. Das Bundesverfassungsgericht wird in dieser Phase wohl keine größeren und sehr komplizierten Verfahren anstoßen, die lange dauern. In dieser Zeit soll es im Idealfall keine Wechsel auf den Richterposten geben. 

Dominik Fürst

Klöckner schlägt Richterwahl im September vor

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner wirbt dafür, die verschobene Wahl der Verfassungsrichter in der nächsten regulären Sitzungswoche nachzuholen – also im September. Es bleibe die Verantwortung des Parlaments, zu einer Entscheidung zu kommen, sagte die CDU-Politikerin. „Die Fraktionen sind jetzt aufgerufen, sich darüber zu verständigen, mit welchem Vorschlag sie dann in die Wahl gehen möchten.“

Sollte es einen neuen Personalvorschlag geben, müsse zunächst der Richterwahlausschuss erneut entscheiden. „Und ich appelliere an alle Fraktionen jetzt, diesen Tag heute auch zum Innehalten zu nutzen“, sagte Klöckner. In der Diskussion sei öffentliche Zurückhaltung nötig. Die Wahl von Richterinnen und Richtern für das oberste Gericht sei Aufgabe des Parlaments. „Und ein Parlament sollte sich diese Aufgabe nicht aus der Hand nehmen lassen.“

Nicolas Richter

Frust in der SPD-Fraktion

Der SPD-Abgeordnete Helge Lindh spricht nach der Sondersitzung seiner Fraktion von einem „gravierenden Vorgang“. Die Richterwahl sei mit der Union ausgiebig vorbesprochen worden, aber es sei fraglich, „ob die Absprachen halten“. Die SPD müsse der Union klarmachen, dass es so nicht weitergehen könne.

Leopold Zaak

SPD-Mann Wiese: „Kein guter Tag für die Demokratie“

Jetzt debattiert der Bundestag über seine Geschäftsordnung. Das erste Wort hat Dirk Wiese, Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD. Dieser drückt sein Bedauern über den Verlauf dieses Vormittags aus. Es bedrücke ihn zutiefst, dass Entscheidungen über die Besetzung des höchsten deutschen Gerichts politisiert würden. Er fühle sich an die Situation in den USA erinnert, sagt er. Es sei „kein guter Tag für die Demokratie“. Für seine Rede bekommt Wiese viel Applaus, vor allem aus der SPD, aber auch von Grünen und den Linken. Die Unionsfraktion bleibt während und nach der Rede still.

Sein Kollege von der Union, Steffen Bilger, rechtfertigt den Entschluss der Union. Es gebe Zweifel über die fachliche Expertise der Kandidatin Frauke Brosius-Gersdorf. Kandidaten für das Verfassungsgericht müssten aber über jeden Zweifel erhaben sein. Daher wolle man die Abstimmung von der Tagesordnung nehmen. 

Leopold Zaak

Union und SPD nehmen Richterwahl von der Tagesordnung

Der Bundestag stimmt mehrheitlich für den Antrag von Union und SPD, damit ist die Richterwahl offiziell von der Tagesordnung. Im Plenum geht es weiter mit Haushaltsberatungen, Arbeitsministerin Bärbel Bas stellt ihren Etat vor. Hinter den Kulissen gehen aber die Debatten darüber weiter, was da heute im Bundestag passiert ist. Dass sich Union und SPD nicht auf die Wahl von Verfassungsrichtern einigen konnten, ist für die Regierung und die Regierungsfraktionen eine schwere Belastungsprobe – und das am letzten Tag vor der parlamentarischen Sommerpause. 

Gesamten Artikel lesen