Dass Manchester United ein Mini-Vorbereitungsturnier in den USA gewonnen hat, hielt Kapitän Bruno Fernandes nicht von klaren Worten ab. Die Reaktion seines Trainers: Freude.

Wünscht sich weitere Neuzugänge bei Manchester United: Bruno Fernandes. IMAGO/Anadolu Agency
Manchester United hat auf die miserable Vorsaison mit einem schnellen Titel reagiert - an den sich aber wohl schon in wenigen Tagen niemand mehr erinnern wird. Nach dem 2:2 gegen den FC Everton in Atlanta, dem ein 2:1 gegen West Ham United und ein 4:1 gegen den AFC Bournemouth vorausgegangen waren, steht der Vorjahres-15. als Gewinner der "Premier League Summer Series" fest. Ein wenig Unruhe - wie sollte es anders sein - gab es im Nachgang aber trotzdem.
Bruno Fernandes hatte nach Schlusspfiff nämlich wenig Lust, sich mit ein paar Floskeln zu begnügen. Zwar nannte er die US-Tour bilanzierend "positiv", war mit dem Abschluss aber alles andere als zufrieden. "Unsere Leistung war nicht die beste", sagte er über das 2:2 gegen Everton, "wir waren heute ein wenig faul."
Der Kapitän, der sich im Sommer gegen einen Abschied entschieden hatte, traf gegen die Toffees selbst per Elfmeter zur Führung (19.) und bereitete Mason Mounts 2:1 vor (69.). Doch ein kurioses Eigentor brachte die Red Devils um den nächsten Sieg: Der 18-jährige Ayden Heaven lenkte einen Klärungsversuch von Teamkollege Amad ins eigene Netz (75.).
"Ich möchte niemanden kritisieren"
Man sei noch nicht da, wo man sein müsse, kritisierte Bruno Fernandes und meinte damit auch den Kader selbst. "Ich möchte niemanden kritisieren, der Verein tut sein Bestes angesichts der finanziellen Situation, von der die Rede ist. Es war klar, dass wir mehr Konkurrenzkampf brauchen, mehr Qualität, damit alle ein bisschen mehr Gas geben, um in die Startelf zu kommen, und ich denke, das ist es, was der Verein versucht", so Bruno Fernandes. "Hoffentlich können wir noch ein oder zwei Spieler mehr holen, die dabei helfen."
Trainer Ruben Amorim hatte kein Problem mit den ehrlichen, fordernden Worten seines Spielmachers. "Ich freue mich, dass die Spieler dieses Gefühl haben", meinte der Ten-Hag-Nachfolger stattdessen. "Das zeigt, dass sie unsere Lage verstehen." Gleichwohl sei er selbst "sehr zufrieden mit dem Kader".
Mit Debütant Bryan Mbeumo und Matheus Cunha standen die beiden Top-Neuzugänge gegen Everton erstmals gemeinsam auf dem Platz und deuteten vor der Pause zumindest an, dass sie im Verbund mit Bruno Fernandes in der Lage sind, das 2024/25 stotternde Kombinationsspiel anzukurbeln. Auch Amorim fand Mbeumos 45-Minuten-Premiere "gut". Der 75-Millionen-Euro-Mann aus Brentford habe alles erfüllt, "was ich erwartet hatte", obwohl er "körperlich nicht in Topform ist".
Nach wie vor fahndet ManUnited noch nach einem echten Mittelstürmer, der gegen Everton in der Startelf fehlte. Beim angeblichen Wunschkandidaten Benjamin Sesko (RB Leipzig) bahnt sich ein Wettbieten mit Newcastle United an.
jpe