Berlin: Polizist bei Pro-Palästina-Demo in Kreuzberg schwer verletzt

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Am palästinensischen Gedenktag Nakba haben mehr als tausend Menschen in Berlin zum Teil aggressiv gegen Israel und den Krieg in Gaza demonstriert. Dabei ist ein Polizist schwer verletzt worden. Er sei von aggressiven Demonstranten in die Menge hineingerissen und niedergetrampelt worden, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Der Polizist sei von einem Notarzt behandelt und mit Sauerstoff und Schmerzmitteln versorgt und ins Krankenhaus gebracht worden. Mehr als 30 Demonstranten seien wegen verschiedener Delikte festgenommen worden, so der Sprecher.

Viele der überwiegend jungen Demonstranten trugen am Südstern in Kreuzberg sogenannte Palästinenser-Tücher, Palästina-Fahnen und weitere derartige Symbole. Während der Kundgebung kam es zu Tumulten und heftigen Rangeleien zwischen Demonstranten und Polizei. Aggressive Teilnehmer bewarfen Polizisten mit Getränkedosen und anderen Gegenständen und bespritzen sie mit roter Farbe.  Weitere Polizisten seien verletzt worden, heißt es seitens der Polizei. Es seien bei mindestens einem von ihnen Knochenbrüche an der Hand festgestellt worden.

 Der palästinensische Gedenktag erinnert an die Flucht und Vertreibung Hunderttausender Palästinenser im ersten Nahostkrieg 1948.
Nakba-Demonstranten in Berlin: Der palästinensische Gedenktag erinnert an die Flucht und Vertreibung Hunderttausender Palästinenser im ersten Nahostkrieg 1948. (Foto: Ebrahim Noroozi/AP)

Die Polizei sprach auch von Flaschenwürfen und einem Steinwurf. Polizisten mit Helmen versuchten, die Menge der Demonstranten zurückzudrängen. Die Polizei hatte auch einen Wasserwerfer aufgefahren, setzte ihn aber demnach zunächst nicht ein.

Laut Angaben der Polizei sollen insgesamt 1 100 Menschen demonstriert haben. In lautstarken und aggressiven Sprechchören riefen Redner und Demonstranten „Kindermörder Israel, Frauenmörder Israel, Babymörder Israel“, „Yallah, yallah Intifada“ und „From the River to the sea“. Intifada waren frühere palästinensische Aufstände und Serien von Terroranschlägen gegen Israel. Gefordert wurde „Freiheit für Palästina“, auch Beschimpfungen von Deutschland wegen Waffenlieferungen an Israel kamen vor.

Der palästinensische Gedenktag Nakba am 15. Mai erinnert an die Flucht und Vertreibung Hunderttausender Palästinenser im ersten Nahostkrieg 1948 nach der Staatsgründung Israels. In den vergangenen Jahren gab es bei diesen Veranstaltungen mehrfach Tumulte und Rangeleien mit der Polizei.

Um die geplante Strecke der Demonstration hatte es gerichtliche Auseinandersetzungen gegeben. Die Demonstration sollte ursprünglich nach Neukölln führen. Die Polizei hatte das wegen eines befürchteten Konfliktpotenzials beim langen Zug durch Neukölln untersagt.

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