Nahe der kroatischen EU-Außengrenze soll es auf serbischer Seite zu einer Schießerei zwischen Migranten und der Polizei gekommen sein. Ein Migrant sei erschossen worden.
24. Mai 2025, 15:41 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, KNA, bam
An der Grenze zwischen Serbien und Kroatien ist es Berichten örtlicher Medien zufolge zu einem tödlichen Schusswechsel zwischen Serbiens Polizei und einer Gruppe Migranten gekommen. Dabei soll ein Migrant von der Polizei erschossen worden sein. Kroatien und Serbien liegen auf der sogenannten Balkanroute, wo illegale Grenzübertritte zuletzt stark zurückgegangen sind.
Serbische und kroatische Zeitungen berichteten, die serbische Grenzpolizei habe ihre Patrouillen entlang der EU-Außengrenze vor dem Wochenende verstärkt. Dabei seien die Einsatzkräfte in einem Wald nahe der Stadt Šid auf ein Camp von Migranten gestoßen. Bei dem Zugriff der Polizei sollen laut den Berichten Schüsse aus dem Camp abgegeben worden sein. Die Polizei habe das Feuer erwidert und eine Person dabei getötet.
Grenzübertritte laut Frontex stark zurückgegangen
Lange galt die Westbalkanroute als zweitaktivste Migrationsroute auf dem Weg nach Westeuropa, hinter der zentralen Mittelmeerroute. Zuletzt ist die Zahl illegaler Grenzübertritte über Südosteuropa laut der EU-Grenzschutzbehörde Frontex aber stark gesunken. So gab es 3.093 Fälle in den ersten vier Monaten dieses Jahres, was ein Rückgang um 58 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist. Vergangenes Jahr hatte Serbiens damalige Ministerin für Europäische Integration, Tanja Miščević, die Westbalkanroute für "vollständig geschlossen" erklärt.