Auflösung der kurdischen Arbeiterpartei: Beginn der PKK-Entwaffnung steht wohl unmittelbar bevor

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Laut der türkische Regierungspartei AKP könnte die PKK bald mit ihrer Entwaffnung beginnen. Vertreter der Organisation bestätigten erste Waffenübergaben im Nordirak.

1. Juli 2025, 23:13 Uhr Quelle: DIE ZEIT, Reuters, dpa,

 Kurdische syrische Frauen demonstrieren  am 29. Mai 2025 in der ostsyrischen Stadt Qamischli, um die Freilassung des inhaftierten Gründers der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) Abdullah Öcalan in der Türkei zu fordern.
Kurdische syrische Frauen demonstrieren am 29. Mai 2025 in der ostsyrischen Stadt Qamischli, um die Freilassung des inhaftierten Gründers der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) Abdullah Öcalan in der Türkei zu fordern. © DELIL SOULEIMAN /​ Kontributor/​AFP/​Getty Images

Im jahrzehntelangen Konflikt zwischen der Türkei und der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK könnte es in den kommenden Tagen zum Beginn einer Waffenniederlegung kommen. Die PKK könnte binnen Tagen mit der Übergabe ihrer Waffen beginnen, sagte ein Sprecher der türkischen Regierungspartei AKP

Zwei Vertreter der PKK aus Nordirak bestätigten der Nachrichtenagentur Reuters, dass eine kleine Gruppe von Kämpfern in den kommenden Tagen ihre Waffen in der irakisch-kurdischen Stadt Sulaimaniyya (auch: Slemani) übergeben werden. Die Vorbereitungen liefen in Abstimmung mit den kurdischen Sicherheitsbehörden vor Ort ab. 

Einem kurdischen Sicherheitsvertreter zufolge soll die Übergabe von Beamten der irakischen Zentralregierung in Bagdad überwacht werden, um so den Weg für weitere Schritte der türkischen Regierung zu ebnen. Der türkische Geheimdienstchef Ibrahim Kalın besuchte unterdessen am Dienstag die nordirakische Stadt Erbil, um über die Lage zu beraten.

Über 40.000 Menschen starben durch den Konflikt

Im Mai hatte die kurdische Arbeiterpartei ihre Auflösung bekannt gegeben und sich dazu bereit erklärt, den bewaffneten Kampf zu beenden. Damit folgte die Partei dem Aufruf ihres inhaftierten Gründers Abdullah Öcalan.
 Die PKK hatte jedoch gefordert, dass Öcalan den Prozess leiten solle. Diese Forderung war ein Versuch, eine zumindest teilweise Freilassung für Öcalan zu erreichen.

Als Reaktion auf die politische, soziale und kulturelle Unterdrückung der Kurden hatte Öcalan 1978 die PKK gegründet. Seit den 1980er-Jahren kämpft sie mit Waffengewalt und Anschlägen für einen kurdischen Staat. In diesem Konflikt sind seit 1984 mehr als 40.000 Menschen getötet worden. Im Jahr 2015 waren Friedensgespräche gescheitert. Die PKK wird in der Türkei, in der EU und in den USA als Terrororganisation eingestuft.

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