Das Außenministerium in Teheran kündigt an, einen "eigenen Plan" in den Atomgesprächen mit den USA vorlegen zu wollen. Dem US-Vorschlag fehle es an "einigen Elementen".
9. Juni 2025, 12:40 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, AFP, mmh
Die iranische Regierung hat angekündigt, einen eigenen Vorschlag für ein mögliches Abkommen über sein Atomprogramm mit den USA vorzulegen. "Wir werden der anderen Seite über den Vermittler Oman bald unseren eigenen Plan vorschlagen", sagte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Esmail Bakaei. Es sei ein "vernünftiger, logischer und ausgewogener Vorschlag". Dem US-Vorschlag mangele es hingegen an einigen Elementen.
Vergangene Woche hatte die Regierung in Teheran mitgeteilt, Teile eines US-Vorschlags für ein Atomabkommen erhalten zu haben, der "mehrere Doppeldeutigkeiten" enthalte. Details des Vorschlags sind nicht bekannt. Nach Angaben des Präsidenten des iranischen Parlaments, Mohammed-Bagher Ghalibaf, beinhalte der US-Vorschlag nicht die Aufhebung der wirtschaftlichen Sanktionen gegen den Iran. Er bezeichnete dies als inakzeptabel für die iranische Regierung.
Ein weiterer zentraler Streitpunkt in den Verhandlungen ist die Urananreicherung des Iran. Laut einem Bericht des US-Nachrichtenportals Axios beinhaltet der Vorschlag von den USA die Erlaubnis für eine eingeschränkte Urananreicherung auf niedrigem Niveau. Die Regierung in Teheran schließt ein Atomabkommen aus, das die Urananreicherung zu zivilen Zwecken untersagt.
Westliche Staaten werfen dem Iran seit Jahren vor, nach Atomwaffen zu streben, was die Regierung bestreitet. Zuletzt hatte die Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) berichtet, der Iran habe seinen Bestand von auf 60 Prozent angereichertem Uran in den vergangenen drei Monaten stark erhöht. Für den Bau von Atomwaffen wird ein Anreicherungsgrad von etwa 90 Prozent benötigt.
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