Astrid Lindgrens Erben klagen gegen »Pipi«-Limo

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Ein kunterbuntes Haus, ein Äffchen, ein Pferd – und eine kroatische Limo? Diesen Zusammenhang wollen die Erben der schwedischen Kinderbuchautorin Astrid Lindgren aus der Welt schaffen. Die Astrid Lindgren AB der Kinder und Enkelkinder der 2002 verstorbenen Schriftstellerin hat Klage wegen Markenrechtsverletzung gegen ein kroatisches Unternehmen eingereicht. Die Firma vertreibt eine Limo mit dem Namen »Pipi«.

»Pippi Langstrumpf gehört allen Kindern – aber niemand hat das Recht, ihren Namen für den eigenen Gewinn auszunutzen«, sagte Lindgrens Enkel Olle Nyman mit. Denn die kroatische Limo habe nichts mit Pippi Langstrumpf zu tun.

Das Unternehmen selbst gibt auf seiner Website an, dass die Limo nach von Astrid Lindgren erfundenen Pippi Langstrumpf benannt worden sei. In der kroatischen Übersetzung heißt das rothaarige Mädchen mit dem Affen auf der Schulter Pipi – wie die Limo.

Aber auch das Design der Marke habe zu viel von Pippi: Das Emblem auf den Flaschen zeigte zunächst ein blondes Mädchen, das mit seinen Zöpfen unweigerlich an Pippi Langstrumpf erinnerte, und seit einigen Jahren eine blonde, junge Frau. Das Logo sei außerdem sexualisierend – etwas, das Pippi Langstrumpf den Lindgren-Erben zufolge völlig fremd sei.

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»Sie hat ein Charisma mit ganz anderen Untertönen. Wir wollen einfach sicherstellen, dass niemand in die Irre geführt wird und glaubt, es gäbe irgendeine Verbindung zwischen Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf und diesem Erfrischungsgetränk«, sagte Nyman der schwedischen Zeitung »Vimmerby Tidning«.

Pippi Langstrumpf als Marketingstrategie

Das kroatische Unternehmen gibt es schon seit 1971 und beantragte bereits vor einigen Jahren eine Markenregistrierung in Schweden. Bis dahin hatten die Lindgren-Nachfahren das Getränk allerdings gar nicht gekannt. Das Unternehmen hat sich bisher nicht zu der Klage geäußert.

»Wenn jemand den Namen Pippi ohne unsere Erlaubnis in einem kommerziellen Kontext verwendet und ihn außerdem mit Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf in Verbindung bringt, sind wir verpflichtet, zu handeln«, so Nyman. »Pippi genießt aufgrund ihrer unglaublichen Eigenschaften großes Ansehen. Daher ist es für manche verlockend, dies auszunutzen.«

Zuvor gab es bereits andere, wenn auch wenige Klagen zum Schutz von Pippi Langstrumpf. Ein schwedisches Hotel musste sich so von seinem Namen »Villa Villekulle« (zu Deutsch: Villa Kunterbunt) trennen. »Oft genügt ein warnender Finger, um anzuzeigen, dass ein Konflikt mit unseren Rechten besteht, und dann löst sich die Sache meist von selbst«, sagte der Lindgren-Enkel der Zeitung.

Die Astrid Lindgren AB befindet sich im Besitz der Kinder und Enkel der Kinderbuchautorin. Das in Stockholm ansässige Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, Lindgrens Werk weltweit zu verbreiten und zu schützen. Olle Nyman kümmert sich in der Aktiengesellschaft unter anderem um rechtliche Fragen. »Wir verteidigen Astrid Lindgrens Erzählungen, damit sie auch weiterhin Mut, Trost und Freude unter Kindern auf der ganzen Welt verbreiten können – Generation für Generation«, sagte Nyman.

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