Lustiger Name, ernsthaftes Problem: Die sogenannten Entenköpfe, auf Englisch "Duckheads" genannt, sorgen bei Netzteilen des Herstellers Apple immer noch für Probleme, wenn es sich um Modelle für die Europäische Union (und einige weitere Länder, die den Eurostecker oder dessen Ableger verwenden) handelt. Denn bei einer simplen Entnahme kann es dazu kommen, dass die Stifte verbogen und somit unbrauchbar werden. Ein Austauschprogramm hatte Apple zwar dereinst aufgelegt, doch es gilt nicht mehr für die aktuellen Duckheads.
Clever mit kleinem Fehler
Apples Stromversorgungen, die sich der Konzern allerdings auch teuer bezahlen lässt, sind eigentlich clever gestaltet: Sie besitzen die Möglichkeit, den Stecker an den jeweiligen Markt anzupassen, in dem sie verwendet werden. Dazu tauscht man besagten Duckhead mit wenigen Handgriffen gegen den jeweils notwendigen aus. Je nach Region wird ein passender mitgeliefert, zudem verkauft Apple ein "Welt"-Paket als Reisestecker, in dem alle verfügbaren Duckheads stecken.
Natürlich sind auch Apples Duckheads nicht unkaputtbar – das geht technisch gar nicht. Doch die Verbiegeprobleme können auch dann auftreten, wenn man das Netzteil regulär aus einer Steckdose entnimmt und minimal den korrekten Winkel verpasst. Der Druckaufbau ist dann so groß, dass sich die Stifte in eine bestimmte Richtung verdrehen. Immerhin brechen die Stifte nicht (mehr) – oder zumindest selten – ab: Das war der Grund für ein mehrjähriges Austauschprogramm früherer Duckheads, das zuerst EU-Stecker und deren Varianten aus anderen Regionen wie Korea und Brasilien betraf, plus später auch Stecker für Großbritannien.
Duckhead ist ein Verschleißteil
Steht man mit einem Duckhead samt verbogener Stecker da, sollte man diesen keinesfalls weiterverwenden. Schlimmstenfalls können die Stecker abbrechen und es zu Stromschlägen kommen. Allerdings hat Apple mangels aktuellem Austauschprogramm auch keine echte Abhilfe: Auf Rückfrage beim Support hieß es, dass ein EU-Duckhead außerhalb der Gewährleistung genau 22,61 Euro inklusive Versand kostet – da lohnt sich der Kauf des oben erwähnten "Welt"-Pakets, das im Handel ab 30 Euro zu haben ist, mehr. Es enthält neben dem EU-Duckhead alle weiteren verfügbaren.
Auch wenn der Mac, zu dem das Netzteil gehört, noch in der Gewährleistung (bis zu zwei Jahre nach Kauf) ist, will sich Apple den defekten Stecker übrigens genauer ansehen. Man muss also einen Termin im Store oder einem autorisierten Serviceanbieter ausmachen, da es sich um ein "Verschleißteil" handelt. Apple-Kunden kann man nur empfehlen, beim Entnehmen des Netzteils vorsichtig vorzugehen und es stets gerade aus der Steckdose zu ziehen – das gilt insbesondere für Wandsteckdosen, die keinerlei Spiel kennen. In der Mac & i-Redaktion wurde ein Duckhead allerdings auch schon beim simplen Anheben aus einer Mehrfachsteckdose beschädigt.
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(bsc)