Streamingboxen und Streamingsticks gibt es wie Sand am Meer – von kleineren Anbietern und den ganz Großen wie etwa Amazon und zu teils sehr günstigen Preisen. Hinzu kommen Fernseher, die heutzutage stets "smart" sind und entsprechende Internet-angebundene Oberflächen mitbringen. Die Frage dabei ist allerdings: Wie datenschutz- und privatsphärefreundlich sind diese Geräte? Welches System schaut dem Nutzer beim Gucken zu und / oder nervt ihn mit Reklame? Das renommierte IT-Blog Ars Technica hat dazu in diesem Monat nun eine größere Analyse durchgeführt. Das Ergebnis: Apples tvOS-Box Apple TV schneidet in den meisten Punkten deutlich besser ab als die Konkurrenz. Ein Problem bleibt aber der vergleichsweise hohe Preis (ab 166,90 €) und die Tatsache, dass zumindest Apple mehr Daten erhält.
"Internet aus dem Fernseher stöpseln, Apple TV anschließen"
Ein allgemeiner Rat unter vielen Lesern von Ars Techica lautet, dem Fernseher die Internet-Rechte zu entziehen (WLAN abdrehen oder Netzwerkkabel abziehen) und stattdessen über HDMI eine Apple-TV-Box anzuschließen. Nach eigener Analyse und Befragung von Datenschutzexperten sei dieser Schritt auch richtig. "Apple TV bietet deutlich mehr Privatsphäre als andere Anbieter von Streaming-Hardware." So fehlt bei Apple etwa die automatische Inhaltserkennung, mit der zunehmend mehr Anbieter von Smart-TVs und Streaminggeräten erkennen, was Nutzer ansehen, um dann passende Werbung einzuspielen. Das grundlegende Tracking fällt zudem geringer aus. So kann man für alle Apps ein "Ask App Not to Track" auswählen.
Damit können Apps nicht auf die Werbe-ID des Geräts zugreifen und Nutzer nicht über Apps hinweg verfolgen. Ein Experte für Endkundenprivatsphärenschutz bei der Public Interest Research Group gab gegenüber Ars Technica an, Apples Geschäftsmodell sei nicht davon abhängig, zielgerichtete Werbung zu verkaufen. Der Konzern habe also ein geringeres Interesse daran, "unglaubliche Mengen von Daten" aufzusaugen und zu monetarisieren. Allerdings interessiert sich auch Apple zunehmend für den Werbevertrieb im Rahmen seines Dienstegeschäfts. Hinzu kommt die Tatsache, dass die meisten Nutzer ihren Apple-Account mit Apple TV verwenden.
Obacht vor Third-Party-Apps
Die meisten positiven Aspekte des Apple-TV-Datenschutzes gelten für die hauseigene TV-App des Konzerns, die jedoch nicht alle Streaminginhalte präsentiert. Stattdessen nutzen viele User konkurrierende Apps von Netflix, Disney+ oder Googles YouTube. Hier sollte man weiterhin auf die Datenschutzbedingungen achten.
Es gibt dazu spezielle Kennzeichnungen im App Store, sogenannte Datenschutz-Label. Zudem gelten auch dafür Apples bekannte Anti-Tracking-Maßnahmen, da alle Anwendungen über den App Store vertrieben werden und die entsprechenden Regeln einhalten müssen.
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(bsc)