WhatsApp führt Werbung ein

vor 8 Stunden 1

WhatsApp führt Werbung ein. Im eigentlichen Messenger-Tab soll Nutzern diese zwar nicht begegnen. Doch nach vielen Jahren ohne Werbung sorgt die Nachricht medial und in Foren für großes Aufsehen. Laut der Betreiberfirma sollen die Einblendungen künftig ausschließlich im "Aktuelles"-Tab zu sehen sein. Dieser werde täglich von 1,5 Milliarden Nutzern verwendet.

Der im Englischen "Updates" genannte Bereich umfasst sowohl Kanäle als auch Status-Updates. Nutzer, die WhatsApp ausschließlich für private Chats verwenden, sollen von den Änderungen nicht betroffen sein.

WhatsApp führt Werbung und neue Funktionen für Kanäle ein

(Bild: WhatsApp)

Für die Anzeigen-Aussteuerung stelle WhatsApp begrenzte Nutzerdaten bereit, heißt es im offiziellen Blog des Dienstes. Dazu zählten etwa das Land oder die Stadt des Nutzers, seine Sprache, die Kanäle, denen er folgt, und Interaktionen mit Anzeigen. Wer WhatsApp mit anderen Meta-Konten verbunden hat, stellt automatisch auch seine Werbepräferenzen und Anzeigeninformationen aus diesen Konten zur Verfügung. Persönliche Nachrichten, Anrufe und Statusmeldungen blieben hingegen Ende-zu-Ende-verschlüsselt, heißt es.

Neben den Anzeigen führt WhatsApp weitere kostenpflichtige Funktionen ein. Nutzer können ihre Lieblingskanäle künftig über monatliche Abonnements unterstützen und erhalten dafür exklusive Inhalte. Dies folgt dem Beispiel anderer Dienste, wie etwa YouTube, wo Abonnenten eines Kanals durch eine Mitgliedschaft Creator unterstützen können und im Gegenzug bestimmte Vorteile erhalten. Zusätzlich können Kanalbetreiber ihre Reichweite über "beworbene Kanäle" gegen Bezahlung steigern. Bislang ist es so, dass WhatsApp nicht einmal alle verfügbaren Kanäle über die Suchfunktion auffindbar macht, sondern nur ausgewählte mit Häkchen.

Die Maßnahmen stellen einen Kurswechsel dar. Die WhatsApp-Gründer Jan Koum und Brian Acton hatten sich 2009 bewusst gegen Werbung entschieden und eine werbefreie Kommunikationsplattform aufgebaut. Beide verließen das Unternehmen wenige Jahre nach der Übernahme durch Facebook (heute Meta), die damals für 19 Milliarden Dollar erfolgte.

Die Werbung und die weiteren neuen Funktionen sollen in den kommenden Monaten ausgerollt werden.

(mki)

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