Die DFB-Frauen treten am Freitag beim EM-Gastgeber an. Auf der Schweizer Trainerbank treffen sie dabei ihre langjährige Stammtorhüterin als Torwarttrainerin wieder.
Spaß im Training ist Nadine Angerer wichtig. IMAGO/Eibner
Eigentlich wollte Nadine Angerer eine Auszeit vom Fußball einlegen. Eigentlich. "Diesmal dachte ich echt, dass es klappt mit der Pause, die ich mir vorgenommen hatte", sagte sie zuletzt im Schweizer Fernsehen: "Dann hat sich Pia gemeldet - und ich konnte nicht Nein sagen."
Pia ist die Schwedin Pia Sundhage, seit Januar Trainerin der Schweizer Frauen-Nationalmannschaft. "Ich schätze sie als Trainerin und Mensch sehr. Dazu kam die EM 2025, die ein echter Höhepunkt wird. Außerdem haben die Torhüterinnen viel Potenzial. Darauf hatte ich Lust", erklärte Angerer.
Jahresabschluss der DFB-Frauen
Elvira Herzog und Livia Peng heißen die beiden Torhüterinnen, die die 46-Jährige meint, Stammtorhüterinnen bei RB Leipzig und Werder Bremen. Beide will Angerer als Torwarttrainerin seit ihrem Amtsantritt im März weiterentwickeln - mit ihrer eigenen Methode.
"Das Torwartspiel ist ohnehin schon stressig genug von der mentalen Seite her. Wichtig ist deshalb, auch ein bisschen Spaß im Training zu haben", betonte Angerer: "Natürlich liegt der Fokus auf harter Arbeit. Aber es muss auch mal gelacht werden, damit man nicht alles ernst, ernst, ernst sieht."
Nach acht Jahren in Portland hatte Angerer alles gesehen
Am Freitagabend (20 Uhr, LIVE! bei kicker) in Zürich können Angerers Schützlinge gegen Klara Bühl, Giovanna Hoffmann und Co. zeigen, auf welchem Niveau sie inzwischen halten. Dann kommt es zum Wiedersehen zwischen Angerer, der zweimaligen Welt- und fünfmaligen Europameisterin im DFB-Trikot, und der deutschen Mannschaft.
Die Fränkin, deren Vertrag vorerst bis zum Ende der EM im Land der Eidgenossen läuft, sieht das Engagement als weiteres Abenteuer in ihrer ohnehin abwechslungsreichen Karriere. "In Portland kannte ich alles. Es war ein Leben in der Komfortzone", sagte sie über ihre acht Jahre als Torwartcoach bei den Portland Thorns in den USA.
"In die Schweiz zu kommen mit einem neuen Trainer-Team, neuen Spielerinnen und Schwyzerdütsch zu hören - da geht es schon raus aus der Komfortzone." Zumal Angerer privat inzwischen vor allem auf Fuerteventura lebt - wo Schwyzerdütsch nicht die erste Amtssprache ist.
pab, SID