"Alien: Earth": Wer ist hier der Freak?

Artikelzusammenfassung

Noah Hawley setzt mit "Alien: Earth" einen neuen Maßstab für Serien im Science-Fiction-Genre. Die Neuinterpretation der Alien-Reihe fokussiert nicht nur auf das Alien selbst, sondern auf das System drumherum, das den Horror erst entstehen lässt. In einer Welt, regiert von Mega-Konzernen, entfesselt ein exzentrischer Tech-Wunderknabe versehentlich albtraumhafte Kreaturen auf der Erde. Die Serie wirft dabei die Frage auf, was Menschlichkeit bedeutet, und präsentiert mit der Figur Wendy eine faszinierende Protagonistin. Trotz kleiner Logikprobleme und Leerstellen bietet "Alien: Earth" eine düstere und beunruhigende Vision der Zukunft, die den Spätkapitalismus und die Hybris der Tech-Eliten kritisch reflektiert.

Dies ist ein experimentelles Tool. Die Resultate können unvollständig, veraltet oder sogar falsch sein.

Und das kommt auch vor: Wenn man denkt, och nö, eine Alien-Fernsehserie, was soll denn das jetzt, die letzten Filme waren doch schon eher so mittel – dann kommt Noah Hawley ums Eck mit all seinem breitbeinigen Größenwahn und stellt acht Folgen ins Regal, die man getrost als vorläufigen Höhepunkt dieses Serien-Sommers betrachten darf.

Aber der Reihe nach. Noah wer? Hawley – von sich selbst sehr überzeugter Erschaffer fiktionaler Welten. Er ist Autor, Drehbuchautor, Regisseur und Showrunner und machte aus der Grundstimmung des Films Fargo aus dem Jahr 1996 eine gleichnamige Fernsehserie, die in ihrer Eigenständigkeit verblüfft und überzeugt. Dann nahm er sich das X-Men-Franchise zur Brust und erschuf die Serie Legion, schrieb ein paar Bücher und hatte dann auch noch die Zeit, aus dem Alien-Franchise etwas Neues, Überraschendes, Spannendes zu machen. Als Fernsehzuschauer muss man zum Schluss kommen: hat funktioniert.