Manuel Zeitz schnürt seit einer gefühlten Ewigkeit die Fußballschuhe für den 1. FC Saarbrücken. Vor seiner letzten Saison im Dress des Drittligisten ist er die Kapitänsbinde losgeworden - nicht aus freien Stücken, wie der Abwehrspieler unterstreicht.

Nicht mehr Kapitän, nicht mehr im Mannschaftsrat: Manuel Zeitz. picture alliance / Fußball-News Saarland
Zeitz widerspricht der Darstellung seines Trainers. Keineswegs habe er die Kapitänsbinde in diesem Sommer loswerden wollen. Alois Schwartz hatte auf der Pressekonferenz vor dem Saisonauftakt in Cottbus (3:3) zu Protokoll gegeben, dass sein Defensivspieler in einem "sehr ehrlichen und offenen Gespräch" geäußert habe, aus dem Mannschaftsrat ausscheiden zu wollen.
Doch das sei nur ein Teil der Wahrheit, so Zeitz zu Gast im Podcast des Saarbrücker Stadionsprechers Christoph Tautz. Der Schritt, den Mannschaftsrat zu verlassen, sei nur die Folge davon gewesen, dass Schwartz ihn nicht weiter als Spielführer haben wollte.
Sonnenberg trägt nun die Binde
"Der Trainer hat mir gesagt, dass er mich nicht als Kapitän sieht, dass er etwas anderes möchte", sagte der 35-Jährige. "Dass er einen Kapitän möchte, der sehr viele Spiele macht, im Idealfall jedes Spiel. Dass er das bei mir nicht so sieht. Deswegen wollte er eine Veränderung." Und deshalb entschied sich ein "perplexer" Zeitz auch, den "Weg komplett freizumachen" und aus dem Mannschaftsrat auszutreten.
Defensivkollege Sven Sonnenberg (26), der im Vorsommer aus Almelo gekommen war, übernahm in seiner zweiten Saison beim FCS die Binde von Zeitz. Damit endete an der Saar auch eine Ära. "Ich habe das neun Jahre gemacht. Ich weiß nicht, ob es hier im Verein schon mal einen Spieler gab, der neun Jahre am Stück Kapitän war", sagte Zeitz.
Der Völklinger ging aus dem FCS hervor, spielt seit 2016 und zuvor kürzeren Aufenthalten in Nürnberg, Paderborn und Cottbus wieder für die Blau-Schwarzen. Beim Auftakt in der Lausitz kam er nicht zum Zug. Bereits in der vergangenen Saison hatte Zeitz lediglich 18 Partien in der 3. Liga bestritten.
Was bleibt nun noch für den Rekordspieler des FCS? Am Ende der just begonnenen Saison will Zeitz seine aktive Laufbahn beschließen, bis dahin alles geben für den Klub. Sein Ziel: der Aufstieg mit den Blau-Schwarzen in die 2. Liga. Danach will Zeitz "eine Stelle im Verein übernehmen".
aho