„Würdelose Beerdigungs-Reiseselfies“: Söder empört mit Fotos von Papst-Trauerfeier

vor 8 Stunden 3

Zur Trauerfeier für den verstorbenen Papst Franziskus in Rom reisten neben vielen Gläubigen auch Politiker aus aller Welt an. Unter ihnen waren der US-Präsident Donald Trump, der französische Präsident Emmanuel Macron – und auch Markus Söder. Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef ist dafür bekannt, sich bei vielen Gelegenheiten prominent auf Fotos für die sozialen Netzwerke abbilden zu lassen.

So tat Söder es auch anlässlich der Beerdigung des Papstes, der am Ostermontag im Alter von 88 Jahren verstorben war. Die Fotos erschienen anschließend auf seinem X-Account.

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Kritik an Söder: „Die Beerdigung des Papstes ist nicht das Oktoberfest“

Söders Beiträge wurden geteilt und mit Herzen versehen. Doch mehrere User kritisierten die Selbstinszenierung anlässlich der Zeremonie auf dem Petersplatz. Sie sei pietätlos, hieß es zum Beispiel.

FDP-Präsidiumsmitglied Marie-Agnes Strack-Zimmermann, selten um klare Worte verlegen, schrieb auf X: „Beerdigungs-Reiseselfies haben doch etwas recht Würdeloses. Die Beerdigung des Papstes ist nicht das Oktoberfest. Da kann man schon froh sein, dass Söder nicht auch noch einen Döner in der Hand hat. Die Suche nach einem McRib auf dem Petersplatz ist sicher schon in vollem Gange.“ Strack-Zimmermann spielt damit auf Söders Auftritte in einem Döner-Restaurant und bei McDonald’s an.

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Verärgerung auch in der Union

Die Fotos von Söder vor und während der Trauerfeier lösen auch in der Union Verärgerung aus. „Es ist ja ein beeindruckendes Talent, aus jedem Misthaufen einen Luftkurort zu machen, aber Scham und Pietätsgrenzen gibt es offenbar keine mehr“, sagte Dennis Radtke, Vorsitzender der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft Deutschlands (CDA), dem Tagesspiegel.

Radtke warf Söder vor „Politik als reines Event, inklusive Infantilisierung und Banalisierung“ zu inszenieren. „Mich wundert es nicht, dass viele Menschen in unserem Land den ganzen Betrieb nicht mehr ernst nehmen können. Mir fällt es zuweilen selber schwer“, sagte der CDA-Chef und CDU-Europaabgeordnete. Er fragte: „Wo wäre die Karriere von Markus Söder eigentlich, wenn für seine Fotos die gleichen Maßstäbe gelten würden, wie für die von Armin Laschet?“ Damit spielt Radtke an den Fotoskandal vom Ahrtal 2021 an: Der Vorfall wurde für die CDU zur Imagekatastrophe.

Zur deutschen Delegation in Rom gehörte neben Söder und Steinmeier unter anderem auch der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz. Dessen wahrscheinlicher Nachfolger als Bundeskanzler, CDU-Chef Friedrich Merz, fehlte bei der Beisetzung von Franziskus.

Bei der Zeremonie am Morgen wurde der Sarg mit dem Leichnam des Papstes aus dem Petersdom auf den Petersplatz getragen und dort vor dem großen Altar aufgestellt, begleitet von lateinischen Gesängen.

Neben der Polit-Prominenz, Monarchen, mehr als 200 Kardinälen und gut 4.000 anderen Geistlichen versammelten sich rund 140.000 Menschen dicht gedrängt auf dem Vorplatz der mächtigen Basilika und in den umliegenden Straßen. (mit dpa)

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