Wück: "Wir müssen keine Rücksicht nehmen"

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Zwei Spiele hat Christian Wück noch bis zur EM. Der Bundestrainer steht vor wichtigen personellen Entscheidungen - auch bezüglich Lena Oberdorf.

 Ex-Profi Christian Wück.

Seit August 2024 Trainer der Frauen-Nationalmannschaft: Ex-Profi Christian Wück. IMAGO/Kessler-Sportfotografie

Fährt sie mit zur Europameisterschaft oder nicht? Fest steht: Lena Oberdorf kehrt in den Kader der Nationalmannschaft zurück. Bundestrainer Christian Wück hat die Mittelfeldspielerin von Bayern München für die beiden Nations-League Partien gegen die Niederlande in Bremen am 30. Mai und in Österreich am 3. Juni nominiert.

Oberdorf "zu 100 Prozent fit"

Oberdorf hatte sich am 16. Juli 2024 beim 4:0-Erfolg gegen Österreich in Hannover einen Kreuzbandriss zugezogen und seitdem kein Spiel mehr bestritten. "Es geht erstmal darum, ihr die Möglichkeit zu geben, sich bei uns zu präsentieren", sagt der Bundestrainer. "Sie war sehr, sehr lange raus." Oberdorf sei aktuell "zu 100 Prozent fit" und beim FC Bayern komplett im Trainingsbetrieb, betonte Wück am Dienstag. Das bedeute auch, dass "wir keine Rücksicht nehmen müssen. Wir wollen gucken, wie sie sich gibt und wollen sie mit unseren eigenen Augen sehen. Das ist uns wichtig."

Ob Oberdorf zeitnah ihr Comeback in der Nationalmannschaft feiern wird, will sich Wück offenlassen. "Wir machen alles in enger Abstimmung mit Bayern München und mit Lena." Entscheidend sei der Eindruck, den die Spielerin im Training hinterlasse. Oberdorf wolle unbedingt "den nächsten Step machen", erzählt der Bundestrainer. Es sei hilfreich für sie, jeden Tag mir der Mannschaft zu trainieren. Und: "Wir hätten Sie nicht nominiert, wenn ich ihr nicht eine wichtige Rolle zutrauen würde."

Dazu müsse eine Spielerin aber nicht zwingend zur ersten Elf gehören. Wichtig sei die Zusammensetzung des Kaders für die Europameisterschaft in der Schweiz (2. bis 27. Juli). Die deutsche Elf bestreitet ihr erstes Gruppenspiel am 4. Juli gegen Polen. Danach folgen die Partien gegen Dänemark (8. Juli) und Schweden (12. Juli).

Anyomi meldet sich ab

Aller Voraussicht nach wird das DFB-Team ohne Nicole Anyomi in die Schweiz reisen. Die Frankfurterin fällt für die aktuellen Nations-League-Spiele wegen anhaltender Knieprobleme aus. "Es ist schade für sie persönlich", bedauert Wück. "Sie muss fit werden und dann einen neuen Anlauf nehmen. Wir brauchen eine Nicole Anyomi, die zu 100 Prozent fit ist. Sie wäre dabei gewesen. weil sie in letzter Zeit Tore schießt und gut performt hat."

Insofern sei die Einladung für die Frankfurterin konsequent gewesen. Anyomi belegte in der abgelaufenen Saison die Spitzenposition der Bundesliga Scorer-Liste. Die Stürmerin erzielte in 22 Spielen 14 Tore und bereitete neun Treffer vor. Der Bundestrainer hatte die 25-Jährige in den Lehrgängen zuvor nicht berücksichtigt. Diesmal wollte er Anyomi nominieren, diese sagte jedoch am Montagabend ab.

Wamser verdient sich Nominierung

Hoffnungen auf die EM-Teilnahme darf sich indes Anyomis Teamkollegin Carlotta Wamser machen. Die 21-jährige Stürmerin spielte zuletzt bei Eintracht Frankfurt auf der Rechtsverteidiger-Position und wurde zum ersten Mal in den DFB-Kader berufen. "Sie hat sich in den letzten Monaten diese Nominierung verdient", meint der Bundestrainer. "Carlotta war Leistungsträgerin bei der Eintracht auf ungewohnter Position. Wir haben sie lange beobachtet."

Gunnar Meggers

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