Die niederländische Partei D66 von Rob Jetten hat einen Sondierer ernannt. Der aktuelle Bahnchef des Landes, Wouter Koolmees, soll nun Chancen einer Koalition ausloten.
Aktualisiert am 4. November 2025, 17:47 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, AFP, mmh
In den Niederlanden ist nach der Parlamentswahl der Prozess angelaufen, eine mögliche neue Koalition zu bilden. Die linksliberale D66 beauftragte Wouter Koolmees als Sondierer, der nun die Chancen einer Koalition prüfen soll. Koolmees ist ein prominenter früherer D66-Minister und aktuell Bahnchef. Die Fraktionsvorsitzenden stimmten der Ernennung zu.
Nach Auszählung aller Stimmen war die linksliberale D66 mit 26 der 150 Mandate stärkste Kraft geworden. Sie liegt knapp vor der Partei für die Freiheit (PVV) des radikal-rechten Populisten Geert Wilders. Für eine stabile Mehrheit sind mindestens vier Parteien notwendig. Als wahrscheinlicher Ministerpräsident gilt der 38 Jahre alte Fraktionschef von D66, Rob Jetten.
Es wird erwartet, dass die Koalitionsverhandlungen schwierig werden und lange dauern. Die D66 favorisiert eine Mitte-links-Koalition mit den rechtsliberalen VVD, der christdemokratischen CDA und dem rot-grünen Bündnis GroenLinks-PvdA. "Die Niederlande brauchen eine Regierung, die schnell einsatzbereit ist", sagte Jetten in Den Haag.
Allerdings möchte die VVD keine Zusammenarbeit mit Rot-Grün. Die Rechtsliberalen wollen eine Mitte-rechts-Koalition mit der rechtspopulistischen JA21 als vierten Partner. Diese Kombination hat jedoch keine Mehrheit.
Solange keine neue Regierung gebildet ist, bleibt Regierungschef Dick Schoof geschäftsführend im Amt. Zuletzt hatte er vorhergesagt, an Weihnachten wahrscheinlich noch zu regieren. Jetten hat zugesichert, keine Zeit bei der Regierungsbildung verschwenden zu wollen.

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