Ukraines Präsident nennt Details aus dem Treffen mit Donald Trump in Rom. Ihr Gespräch sei bislang "das beste" gewesen. Es sei auch um Luftabwehrsysteme gegangen.
Aktualisiert am 3. Mai 2025, 12:28 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, sr
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat verlautbart, dass sein kurzes Treffen mit seinem US-Amtskollegen Donald Trump am Rande der Beisetzung von Papst Franziskus im Vatikan vor einer Woche das beste gewesen sei, das die beiden Männer jemals hatten. In einer von seiner Präsidialverwaltung veröffentlichten Stellungnahme sagte Selenskyj, dass er und Trump übereingekommen seien, dass eine 30-tägige Waffenruhe zwischen Kiew und Moskau der richtige erste Schritt zur Befriedung des Krieges in der Ukraine sei.
Er habe im Vatikan das Thema Luftabwehrsysteme angesprochen und Trump habe gesagt, er werde "daran arbeiten". Die Ukraine ist seit der großangelegten Invasion Russlands im Februar 2022 in hohem Maße von US-Militärlieferungen abhängig und behauptet, Russland habe die Angriffe auf die Ukraine verstärkt, seit die USA ihre Bemühungen um eine Friedenslösung intensiviert haben. Trump hatte zuvor die Einstellung von Waffenlieferungen an die Ukraine als Druckmittel gegen Selenskyj verwendet, diese zu Verhandlungen nach US-Bedingungen zu zwingen.
Selenskyj sagte laut der Regierungsstellungnahme, er habe Trump auch nach Sanktionen gegen Russland gefragt. Die Antwort des US-Präsidenten auf diese Frage sei "sehr deutlich" gewesen, allerdings machte Selenskyj selbst dazu keine näheren Angaben.
Bei einem Treffen im Weißen Haus Ende Februar war es zu einem offenen Streit vor laufenden Kameras gekommen. Dabei ging es auch um ein von Trump gefordertes Abkommen über den US-Zugang zu ukrainischen Rohstoffen. Nach wochenlangen Verhandlungen wurde es am vergangenen Mittwoch unterzeichnet.
Selenskyj lobt Mineralienabkommen mit den USA
Am Donnerstag hatte die US-Regierung neue Wirtschaftssanktionen gegen Russland beschlossen, darunter Maßnahmen gegen Banken und den Energiesektor, um den Druck auf Putin zu erhöhen, sich den Bemühungen des US-Präsidenten, um eine Beendigung des Krieges in der Ukraine anzuschließen, wie drei US-Beamte und eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle berichten.
Zu den Zielen gehören der staatliche russische Energiekonzern Gazprom und wichtige Unternehmen aus den Bereichen Rohstoffe und Banken, sagte ein Regierungsbeamter, der wie die anderen Quellen anonym bleiben wollte, um über das Thema zu sprechen. Weitere Details wurden nicht bekannt gegeben.
Es ist aber noch unklar, ob das Paket von Trump gebilligt werden wird, dessen Sympathie für Russlands Äußerungen und Handlungen der Frustration über die Ablehnung seiner Forderungen nach einem Waffenstillstand und Friedensgesprächen durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin gewichen ist. Der Nationale Sicherheitsrat der USA "versucht, eine Reihe von strengeren Maßnahmen gegen Russland zu koordinieren", sagte die mit der Angelegenheit vertraute Quelle. "Dies muss von Trump genehmigt werden."
Bereits am Donnerstag hatte Wolodymyr Selenskyj das Mineralienabkommen mit den USA als wirklich gleichberechtigtes und faires Abkommen und als erstes Ergebnis seines Treffens mit Trump im Vatikan gelobt. Die Ukraine und die USA stellten laut Selenskyj im Vorstand des zu gründenden Mineralfonds jeweils drei Mitglieder. Das Abkommen ebne den Weg für die Modernisierung der Industrie in der Ukraine, sagte Selenskyj.