Wolfsburger Revanche? Dedes sieht den Druck beim Gegner

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Nach dem Überraschungssieg im DFB-Pokal Mitte Februar steht für die TSG Hoffenheim am Montag erneut ein Duell beim VfL Wolfsburg an.

Theodoros Dedes ist mit seiner Mannschaft derzeit sehr zufrieden.

Theodoros Dedes ist mit seiner Mannschaft derzeit sehr zufrieden. picture alliance / foto2press

Nach einer längeren Pause über die Osterfeiertage geht die TSG Hoffenheim frisch ausgeruht in die drittletzte Partie der laufenden Bundesliga-Saison. Vor dem Duell beim VfL Wolfsburg am Montag um 18 Uhr (LIVE! bei kicker) hat die TSG gar noch theoretische Chancen auf Tabellenplatz 3. Aktuell sind es acht Punkte Rückstand auf die dort rangierende Frankfurter Eintracht bei noch drei ausstehenden Partien. Am 4. Mai kommt es zudem zum direkten Duell der Hoffenheimerinnen in Frankfurt. Allerdings könnten auch Bayer Leverkusen als Vierter und der SC Freiburg als Fünfter die internationalen Plätze durchaus noch einmal angreifen.

Platzierungen waren jedoch nie das Ziel von Trainer Theodoros Dedes, der die Partie am Montag zwar entspannt angeht, dabei aber gerne noch einmal für eine Überraschung sorgen würde: "Wir haben einen sehr guten Flow. Wenn wir die gleiche Spielfreude wie gegen Leipzig mitbringen, kann das ein sehr interessantes Spiel werden."

Im Hinspiel gab es ein 0:3 gegen den VfL, im Viertelfinale des DFB-Pokals gelang den Hoffenheimerinnen dagegen die Sensation, Wolfsburg die erste Niederlage seit über elf Jahren zuzufügen. Entsprechend erwartet Dedes am Montag einen Gegner, der auf Revanche aus sein wird. "Wolfsburg steht doppelt in der Verantwortung. Zum einen wollen sie Wiedergutmachung, zum anderen ist ihr Cheftrainer nicht mehr da und sie müssen ein besseres Gesicht zeigen. Das kann in zwei Richtungen gehen."

Von einer Extra-Portion Energie bis hin zu extraviel Druck erwartet Dedes alles beim Gegner. Fakt ist: "Wolfsburg muss gewinnen. Unsere Ziele sind nicht so gewichtig wie die der Wolfsburger. Jeder Punktverlust könnte sie die Champions-League-Teilnahme kosten."

Personeller Aderlass? "Das ist unsere DNA"

Derweil wurde in den letzten Wochen - wie es bei Hoffenheim gute Tradition ist - einmal mehr der anstehende Umbruch im Sommer eingeleitet. Mit Ereleta Memeti (zu Eintracht Frankfurt), Martina Tufekovic (VfL Wolfsburg), Fabienne Dongus (VfB Stuttgart) und Jana Feldkamp (SGS Essen) verlassen Stammkräfte und altgediente Spielerinnen die TSG, zudem geht auch der Sportliche Leiter Stephan Lerch.

Dedes bleibt trotz des personellen Aderlasses entspannt: "Das ist unsere DNA. Jedes Jahr verlassen gute Spielerinnen die TSG, aber wir schaffen es immer wieder, oben mitzuspielen, deshalb sind wir auch diesmal zuversichtlich."

Punktuelle Verstärkungen von außen sowie die Chance für Talente aus den eigenen Reihen sollen die Grundlage für eine auch in der kommenden Saison schlagkräftige Mannschaft bilden. "Wir wollen hungrige Spielerinnen haben, die sich entwickeln wollen. Das bieten wir an." Und: "Wir können einen guten Kern zusammenhalten, der die Zukunft gestalten soll."

Gloning kommt, zwei Talente rücken auf

Als erster Neuzugang steht bereits die flexible Defensivspielerin Laura Gloning (19, Bayern München II) fest. Zudem werden Außenverteidigerin Nadine Bitzer (18) und Mittelfeldspielerin Janna Grimm (20) zur neuen Saison aus der eigenen U 20 aufrücken. Neben dem scheidenden Lerch sowie Abteilungsleiter Ralf Zwanziger wird in Kürze auch noch ein weiterer Kaderplaner die TSG unterstützen.

"Die Talententwicklung bleibt unser Aushängeschild", stellt Dedes klar. "Und wenn wir diese Entwicklung mit einem Kern von Spielerinnen beibehalten können, dann ist es für uns immer möglich, Dritter zu werden. Aber das ist nicht das Hauptziel. Daran werden wir uns nicht messen." Auch nicht in dieser Saison.

Susanne Müller

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