Von der Mitte bis in den Süden Deutschlands drohen am Morgen glatte Straßen und Wege, auch vor Unwettern wird gewarnt. Betroffen sind laut Deutschem Wetterdienst (DWD) besonders Gebiete in Nordrhein-Westfalen, im südlichen Sachsen, in Nordbayern und Thüringen. Auch in Hessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz kann es demnach gebietsweise zu Glatteis kommen.
Besondere Vorsicht ist den Angaben zufolge in den Mittelgebirgsregionen in NRW zwischen Bergischem Land und Sauerland geboten – sowie in Sachsen vom Erzgebirge bis zum Elbsandsteingebirge. Fußgänger, Auto- und Fahrradfahrer sollten laut DWD achtsam sein, nicht notwendige Aufenthalte im Freien gegebenenfalls vermieden werden. Es könne zu Straßensperrungen und erheblichen Beeinträchtigungen auf allen Verkehrswegen kommen, hieß es.
Viele Glatteisunfälle in Bayern – zwei Tote
Auf eisglatten Straßen sind am frühen Morgen in Bayern mindestens zwei Menschen gestorben. Mehrere Autobahnen wurden gesperrt. Auf der Autobahn 92 in Niederbayern starb ein Mann, der mit seinem Auto in einen querstehenden Lastwagen gekracht war. Auf der A3 bei Regensburg ereigneten sich gleich mehrere Unfälle. Dabei kam mindestens ein Mensch ums Leben. Der Deutsche Wetterdienst sprach von Blitzeis. Vor allem im Norden und Osten des Freistaats ereigneten sich viele Unfälle.
Die A3 bei Regensburg wurde nach der Unfallserie mit mehreren Fahrzeugen in beide Richtungen gesperrt. Auf der A92 Richtung Deggendorf gab es eine Sperre zwischen den Anschlussstellen Moosburg-Nord und Landshut West, ebenso wie auf der A96 im Ostallgäu Richtung Lindau. Hier wurde bei einem Unfall mit vier Fahrzeugen mindestens ein Mensch verletzt, wie die Polizei in Kempten mitteilte. Ein Auto war ins Schleudern geraten, folgende Fahrzeuge konnten nicht mehr rechtzeitig bremsen und fuhren nach Polizeiangaben auf.
Auch in anderen Teilen des Freistaats ereigneten sich zahlreiche Unfälle. Einige Menschen wurden verletzt, meist blieb es aber nach Angaben der Polizei bei kleineren Blechschäden. In einigen Gegenden fiel zudem der Präsenzunterricht an den Schulen aus, etwa in Ansbach, Neustadt an der Waldnaab und Weiden in der Oberpfalz.
Hunderte Unfälle in Baden-Württemberg
Glätte sorgte am frühen Morgen auch für viele Unfälle in ganz Baden-Württemberg. Allein im Landkreis Ludwigsburg gab es bisher mehr als 200 Unfälle, wie die Polizei mitteilte. In Heilbronn und in Reutlingen kam es demnach bisher zu jeweils mehr als hundert Unfällen, in Stuttgart waren es mindestens 75. In der Region Ulm seien es ungefähr 40 Glätteunfälle gewesen. Mehrere Menschen wurden laut Polizei verletzt, größtenteils blieb es nach ersten Erkenntnissen bei Sachschäden.
Die Straßen seien spiegelglatt, hieß es von der Polizei Heilbronn. Wer nicht müsse, solle sein Fahrzeug zunächst stehen lassen, riet die Polizei in Aalen. Um Unfälle zu vermeiden, rief auch die Polizei Pforzheim zu besonderer Vorsicht auf. Autofahrer sollten ihr Tempo reduzieren, vorausschauend fahren und abruptes Bremsen oder Beschleunigen vermeiden.
Auf glatten Straßen gab es auch im Sauerland in NRW mehrere Unfälle. Fahrzeuge seien etwa in parkende Autos oder auch gegen eine Laterne gerutscht, sagte ein Polizeisprecher am Morgen. Besonders hohe Schäden oder Verletzte habe es aber bislang nicht gegeben.
Grund für die Glättegefahr ist eine seit wenigen Tagen von Norden her aufziehende Warmfront, die Regen und Sprühregen mit sich bringt. Fällt dieser auf kalte Böden, kann er gefrieren und eine Glatteisschicht bilden.
Im Laufe des Mittwochs dürfte sich die Wetterlage laut DWD dank eines verstärkten Hochdruckeinflusses allmählich entspannen. Bis zum Mittag soll die Glättegefahr abnehmen. Am bayerischen Alpenrand kann es der Vorhersage zufolge bis in die erste Hälfte der Nacht zu Donnerstag schneien, erwartet werden wenige Zentimeter Neuschnee.